Nach den leichten Kursgewinnen des Vortags ist der Dax am Freitag wieder in die Verlustzone gerutscht. Der deutsche Leitindex gab um 1% auf 15490 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,9% auf 4131 Zähler. Die Verluste hatten sich verstärkt, als die Wall Street den Handel schwächer aufnahm. Am Vortag waren in den USA Zahlen zu überraschend stark ausgefallenen Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht worden, was neue Sorgen weckte, die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) könnte nun schneller als bisher gedacht mit dem Tapering, also der Reduzierung ihrer Anleihekaufprogramme, beginnen.

Gegen die Markttendenz verzeichneten Commerzbank ein deutliches Plus von 1,2% auf 5,47 Euro. Zeitweilig hatte es sogar einen Kursanstieg von 5% gegeben. Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, der amerikanische Finanzinvestor Cerberus sei daran interessiert, den vom deutschen Staat gehaltenen Anteil an der Commerzbank zu übernehmen und so seine Beteiligung deutlich zu vergrößern.

Unter den Nebenwerten fielen Biotest auf mit einem Kurssprung von 24,8% auf 43,80 Euro. Der spanische Wettbewerber Grifols strebt eine Übernahme des hessischen Arzneimittelherstellers für bis zu 1,58 Mrd. Euro an. Geboten werden 43 Euro je Stammaktie und 37 Euro je Vorzugsaktie. Fest zeigten sich die Aktien aus dem Airline-Sektor mit Blick auf die gelockerten Corona­regeln in Großbritannien. International Consolidated Airlines, die Muttergesellschaft von British Airways, legte um 4,9% auf 1,50 Pfund zu, Lufthansa um 2,6% auf 8,21 Euro und Air France-KLM um 1,7% auf 3,88 Euro.

Der Dollar kletterte auf den höchsten Stand seit drei Wochen, da nun ein rascheres Tapering nahezuliegen scheint. Der Euro gab um 0,3% auf 1,1733 Dollar nach. Der Brent-Ölpreis fiel wieder unter die Marke von 75 Dollar je Barrel, mit einem Minus von 1% auf 74,90 Dollar. Ölkonzerne haben im Golf von Mexiko wieder die Produktion aufgenommen.