Devisen

Euro fällt auf tiefsten Stand seit elf Monaten

Der Euro ist am Mittwoch auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen. Für Druck sorgt weiterhin die unterschiedliche geldpolitische Ausrichtung von EZB und Fed.

Euro fällt auf tiefsten Stand seit elf Monaten

xaw Frankfurt

Der Euro ist am Mittwoch auf 1,1611 Dollar gefallen und hat damit den niedrigsten Stand seit November 2020 erreicht. Gegenüber dem Vortag notierte er am Abend um 0,6% schwächer. Der Dollar erhielt durch positive Daten vom US-Immobilienmarkt Auftrieb. Zudem belastete die Aussicht auf ein Auseinanderlaufen der geldpolitischen Ausrichtung der Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve den Euro bereits in den vergangenen Wochen deutlich. Seit Anfang des Monats hat die Gemeinschaftswährung 2,3% an Wert verloren.

Die US-Notenbank hatte zuletzt eine Drosselung ihrer billionenschweren Anleihekäufe noch im laufenden Jahr in Aussicht gestellt und Spekulationen über eine erste Zinserhöhung 2022 geschürt. Die EZB hingegen lässt noch keine Anstalten erkennen, eine restriktivere Geldpolitik anzustoßen. Notenbankchefin Christine Lagarde hatte den Kurs der europäischen Währungshüter zuletzt klar von jenem der Fed abgegrenzt.

Ebenfalls wesentlich schwächer zeigte sich erneut das britische Pfund, das bis zum Abend um 0,7% auf 1,3442 Dollar nachgab.  Devisenanalysten ziehen Nachrichten über den Benzinmangel in Großbritannien als Erklärung für die Schwäche heran. Investoren fragten sich nun, inwieweit sich Brexit-bedingte Lieferengpässe negativ auf die britische Wirtschaft auswirken könnten – und ob resultierende ökonomische Risiken die Bank of England veranlassen könnten, länger akkommodierend zu bleiben. Die Notenbanker hatten zuletzt erstmals mit einer Erhöhung des Leitzinses geflirtet.