Der Dax ist am Donnerstag wieder über die Marke von 15600 Punkten gesprungen. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Plus von 0,9% mit 15644 Punkten. Der Euro Stoxx 50 legte um 1,1% auf 4195 Zähler zu. Die Anleger reagierten dabei entspannt auf die jüngsten Beschlüsse der Federal Reserve, die am Mittwochabend eine Rückführung ihrer Anleihekäufe noch im laufenden Jahr in Aussicht gestellt, aber ihre bis auf weiteres akkommodierende Haltung unterstrichen hatte.

Derweil erhielten Europas Börsen auch Unterstützung aus China. Investoren schöpfen Hoffnung, dass der kriselnde Immobilienentwickler China Evergrande trotz akuter Zahlungsnöte einer unmittelbaren Pleite entgeht. Zwar machten Medienberichte die Runde, laut denen Peking Lokalbehörden bereits auf einen Kollaps des Immobilienriesen vorbereitet. Zugleich gab es aber Hinweise darauf, dass die Regulatoren im Hintergrund massiv auf Evergrande einwirken, um Defaults zu verhindern. Der Konzern vermied einen förmlichen Zahlungsausfall für am Donnerstag fällige Zins-Kupons auf eine Yuan-Anleihe durch eine separate Regelung mit chinesischen Investoren. Eine Dollaranleihe wurde am Donnerstag zwar nicht be­dient, doch greift hier eine 30-tägige Frist, bevor es zu einem marktwirksamen Default kommt. Infolge der Aussicht auf eine Krisenlösung für Evergrande zog die Aktie des Konzerns in Hongkong um 17,6% an.

Die türkische Lira stürzte auf ein Rekordtief ab. Hintergrund ist eine überraschende Zinssenkung der Zentralbank. Die Währung notierte am Abend mit einem Minus von 1,3% bei 8,7564 Lira pro Dollar.

Der Preis der führenden Nordsee-Ölsorte Brent Crude kletterte indes auf den höchsten Stand seit zwei Monaten – er legte zeitweise bis auf 77,29 Dollar pro Barrel zu und wurde damit 1,4% über dem Vortagesniveau gehandelt.

Berichte Seite 24