Rohstoffe

Gaspreis schnellt in die Höhe

Gazprom reduziert ihre Lieferungen in Richtung EU und treibt den Erdgaspreis somit in die Höhe. Die Notierung am niederländischen Handelspunkt TTF sprang am Donnerstag zeitweise um über 30%.

Gaspreis schnellt in die Höhe

xaw Frankfurt

Angesichts stockender Lieferungen aus Russland ist der Erdgaspreis am niederländischen Handelspunkt TTF am Donnerstag bis auf 148,73 Euro je Megawattstunde geklettert. Damit notierte der Brennstoff in der Spitze 30,5% über dem Vortagesniveau, bevor er im weiteren Handelsverlauf Teile seiner Gewinne abgab und am Abend um 7% fester auf 122 Euro lag.

Der Energieriese Gazprom hatte seine Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 weiter reduziert. Der russische Botschafter bei der EU betonte am Donnerstag, die Leitung könne komplett stillgelegt werden, und verwies zur Begründung auf Probleme bei der Reparatur von Gaskompressoren in Kanada. Auch Gazprom beruft sich darauf, dass die Sanktionen westlicher Staaten in Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine die Lieferung wichtiger Teile verhinderten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck entgegnete, die Einschränkungen seien politisch motiviert. Mit Italien, Österreich, Tschechien und der Slowakei meldeten am Donnerstag weitere EU-Länder Probleme.

Die Ölpreise schwächelten indes. Die Nordseesorte Brent notierte am Abend mit einem Minus von 0,2% zu 118,31 Dollar pro Barrel. Die kräftigen Zinserhöhungen der Federal Reserve schüren Sorgen der Marktteilnehmer vor einer globalen Rezession mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Ölnachfrage.

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