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Dax rettet sich am Nachmittag ins Plus

Der Dax hat am Donnerstag zunächst Schwäche gezeigt, dann aber am Nachmittag gedreht und zum Handelssschluss einen Gewinn ausgewiesen. Kräftig gestiegen sind erneut die Rüstungswerte.

Dax rettet sich am Nachmittag ins Plus

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Dax rettet sich am Nachmittag ins Plus

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ku Frankfurt

Der Dax hat sich am Donnerstag zunächst schwach gezeigt, sich dann aber am Nachmittag in positives Terrain gerettet. Der deutsche Leitindex schloss am Abend mit 23.696 Punkten, womit er dann auch wieder über das alte Rekordhoch vom März von 23.476 Punkten stieg. Gegenüber Vortag stellt der Schlussstand einen Tagesgewinn von 0,7% dar. Das Unterschreiten des Rekords vom März wäre ein charttechnisches Verkaufssignal gewesen. Vielen Händlern gilt der Dax gleichwohl immer noch als überkauft, er sei für eine Korrektur anfällig, heißt es.

Merck enttäuscht die Anleger

Im Fokus der Anleger standen am Donnerstag zahlreiche Quartalsergebnisse auch von Schwergewichten aus dem Dax. Nicht gut bei den Anlegern kamen die Zahlen von Merck an. Der Aktienkurs ermäßigte sich sehr deutlich um mehr als 6%. Der Darmstädter Pharmakonzern hat seine Prognose für das Gesamtjahr unter Verweis auf starke Wechselkursveränderungen gekürzt.

Siemens erhöht Prognose

Siemens schnitten im zweiten Quartal besser ab als allgemein erwartet. Zudem wurde die Jahresprognose bestätigt. Der Aktienkurs gab aber gleichwohl um 1%. Das Management sagte, die Auswirkungen der US-Zölle seien begrenzt, allerdings sei die Lage unberechenbar.

Rekordgewinn treibt Allianz an

Die Allianz zeigte zwar einen Rekordgewinn, das operative Ergebnis kletterte im ersten Quartal um 6% auf 4,2 Mrd. Euro. Dennoch sackte die Notierung um rund 1% ab. Händler sprachen von einer Enttäuschung beim Nettoergebnis und der Solvenzquote.

Gewinnrückgang drückt RWE

RWE verzeichneten ein Plus von knapp 1%. Der Versorger berichtete von einem Rückgang des Gewinns zum Jahresauftakt. Beim Handel mit Energie habe es einen schwachen Jahresauftakt gegeben. Allerdings hat der Vorstand seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt.

Telekom profitiert vom US-Geschäft

Einen deutlichen Anstieg von knapp 3% zeigte die Aktie der Deutschen Telekom. Der Konzern hat im ersten Quartal weiterhin vom starken Geschäft seiner US-Tochter profitiert, weshalb Umsatz und Gewinn zunahmen. Außerdem wurde die Prgnose für das Gesamtjahr leicht angehoben.

Rüstungswerte heben erneut ab

Rheinmetall kletterten um mehr als 5%. Die Aktie profitierte massiv davon, dass Bundeskanzler Friedrich Merz am Vortag in einer Regierungserklärung höhere Rüstungsausgaben ankündigte und dass die Aussichten auf einen Waffenstillstand in der Ukraine und auf ernsthafte Verhandlungen über ein Ende des Kriegs wieder deutlich gesunken sind. Davon profitierten auch Hensoldt mit Kurssprung um 9% und Renk mit einem Kursgewinn von rund 5%.

Greenback gemieden

Am Devisenmarkt erwies sich der Greenback als schwächer. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise ggenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, gab um 0,2% nach. Damit hat der Dollar den größten Teil seiner Gewinne nach der Bekanntgabe einer ersten Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China wieder aufgegeben. Der Euro kletterte um 0,1% auf 1,1187 Dollar. Die japanische Währung stieg um 0,6% auf 145,88 Yen je Dollar. Am Markt hieß es, dass sichere Häfen wieder an Attraktivität gewonnen hätten. Der Schweizer Franken verzeichnete einen Anstieg um 0,6% auf 0,84 sfr je Dollar.

Gold zeigt weiter Schwäche

Der Goldpreis legte um 1% auf 3.209 Dollar je Feinunze zu. Er hat sich gleichwohl deutlich von seinem Rekordhoch vom 22. April von 3.500 Dollar entfernt.

Aussicht auf Iran-Einigung drückt Ölpreis

Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude sank nach der deutlichen Erholung der Vortage um rund 3% auf 64,22 Dollar je Barrel. Marktteilnehmer sagten, es werde nun mit einer Übereinkunft zwischen den USA und dem Iran im Streit über das iranische Atomprogramm gerechnet. Zudem sind die Lagerbestände an Rohöl in den USA überraschend gestiegen. Die Internationale Energieagentur IEA betonte in ihrem jüngsten Monatsbericht, die schwache globale Konjunktur sowie eine rekordhohe Nachfrage nach Elektroautos werde das Wachstum des weltweiten Ölverbrauchs 2025 abbremsen. Gleichwohl hat die Agentur ihre Prognose für den Anstieg des Ölverbrauchs 2025 um 20.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 740.000 bpd angehoben. Im restlichen Jahresverlauf soll sich aber nur noch ein Anstieg um 650.000 bps ergeben, nach 990.000 bpd im ersten Quartal. Dem stehe ein Wachstum des Angabots um 1,6 Mill. bpd gegenüber, wobei diese Prognose aktuell noch um 380.000 bpd angehoben wurde. Die IEA beziffert ihre Schätzung des daraus resultierenden Überschusses auf dem Ölmarkt mit 720.000 bpd, nachdem es im vergangenen Jahr noch eine Unterdeckung des Verbrauchs durch das Angebot von 140.000 bpd gegeben hatte.