Märkte am Mittag

Neue Unsicherheiten belasten Dax

Der deutsche Leitindex muss am Dienstag Verluste hinnehmen. Auch die stark gelaufenen Rüstungsaktien stehen unter Druck.

Neue Unsicherheiten belasten Dax

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Neue Unsicherheiten belasten Dax

Die wieder erhöhte Nervosität der Anleger mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran hat den Dax am Dienstag belastet. Nach den Kursanstiegen zu Wochenbeginn dominierten nun wieder die Sorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet hatte.

Der deutsche Leitindex fiel um 1,4% auf 23.376 Punkte und büßte damit seine Gewinne vom Montag wieder ein. Damit hält zumindest vorerst aber weiter eine wichtige Unterstützung im Chart. Für den MDax ging es um 1,2% auf 29.656 Zähler nach unten. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich ähnlich schwach.

Situation unübersichtlich

„Die Situation im Nahen Osten bleibt unübersichtlich und von Verhandlungen bis hin zu einem Eingreifen der USA in den Konflikt ist alles möglich“, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Die frühzeitige Abreise des US-Präsidenten vom G7-Gipfel könne sowohl für die eine als auch für die andere Option sprechen. Diese Unsicherheit lähme die Anleger in Frankfurt.

Für Molnar rückt nun aus charttechnischer Sicht die sogenannte exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie im Dax in den Fokus, die den mittelfristigen Trend beschreibt und aktuell bei rund 23.300 Punkten verläuft. Solange diese halte, blieben das technische Bild in Ordnung und die kleine Korrektur mehr als gesund.

FMC enttäuschen

Am Dax-Ende sackten die Aktien von Fresenius Medical Care um 5,6% ab. Der Dialysespezialist konnte nur kurz von Aussagen auf seinem Kapitalmarkttag in London profitieren. Laut Jefferies-Analyst James Vane-Tempest vermissten Teilnehmer der Veranstaltung ein mittelfristiges Umsatzziel. Zudem haben sich vermutlich US-Anleger ein höheres Volumen an Aktienrückkäufen erhofft als das jetzt verkündete. Darauf deuten Aussagen des Analysten David Adlington von der Bank J.P. Morgan von Anfang Juni hin.

Die sehr gut gelaufenen Aktien von Rüstungskonzernen litten unter Gewinnmitnahmen. So fielen Rheinmetall um 2,7%. Für die Papiere der Wettbewerber Renk und Hensoldt ging es um jeweils fast 2% bergab.

Deutsche Telekom schwächer

Der japanische Tech-Investor Softbank machte ein milliardenschweres Paket an T-Mobile-US-Aktien zu Geld. Der Verkaufserlös könnte den Japanern helfen, ihre Ambitionen beim Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz zu finanzieren. T-Mobile-Aktien büßten im vorbörslichen US-Handel fast 4% ein. Die Papiere der Bonner Konzernmutter Deutsche Telekom fielen um 2,3%.

Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf lastet international auf Wind- und Solarkraftaktien. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, sollen Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie früher als für andere Energiequellen abgeschafft werden und an weiteren Anreizen nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden. Wie es am Markt hieß, werden damit Hoffnungen zunichtegemacht, dass es bei den im Repräsentantenhaus bereits beschlossenen Fördermittel-Kürzungen noch deutliche Erleichterungen gibt.

Hierzulande büßten die Aktien des Herstellers von Wechselrichtern SMA Solar 3,4% ein. Im Windkraftbereich verloren Nordex zuletzt 1,8%. RWE fielen um 1,6%.