Geldpolitik

Mehr Argumente für anstehende EZB-Zinssenkung

Die Erzeugerpreise – ein Vorsignal für die allgemeine Inflation – lassen weiter nach. Auch bei Dienstleistern geht die Teuerung zurück. Das erleichtert der EZB eine Zinssenkung.

Mehr Argumente für anstehende EZB-Zinssenkung

Neue Preisdaten
erleichtern
Zinssenkung

Reuters Frankfurt

Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im März wegen billigerer Energie erneut deutlich gefallen. Sie gaben um durchschnittlich 7,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus von 7,7% gerechnet, nach einem Rückgang von 8,5% im Februar. Von Februar auf März fielen die Erzeugerpreise um 0,4%. In der Statistik werden die Preise der Produkte ab Fabriktor gelistet – also bevor diese weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Sie gelten somit als früher Hinweisgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die Argumente für eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni werden stärker. Das ist auch der Eindruck von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane. Dafür spreche die nun auch bei den Dienstleistern nachlassende Inflation, sagte Lane der spanischen Zeitung „El Confidencial“. Sowohl die Daten zur Teuerung im April als auch die für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal „bestärken mich in meiner Zuversicht, dass die Inflation rechtzeitig zum Ziel zurückkehren wird“.

Die Inflationsrate im Euroraum liegt aktuell bei 2,4% und damit in der Nähe der Zielmarke von 2%, die von der EZB angestrebt wird. „Mit dem heutigen Tag hat sich meine persönliche Zuversicht im Vergleich zu unserer Sitzung im April verbessert“, sagte Lane und verwies darauf, dass in den kommenden Wochen noch weitere wichtige Daten anstehen.

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