Asiatische Nachfrage stützt

UBS hebt Preisprognosen für Erd- und Flüssiggas an

Die Schweizer Großbank UBS hebt ihre Preisprognosen für Erdgas und LNG an. Die Erholung der asiatischen Nachfrage sowie kalte und lange Winter seien eine wichtige Stütze der Rally im Segment.

UBS hebt Preisprognosen für Erd- und Flüssiggas an

xaw Frankfurt

Die Schweizer Großbank UBS hebt ihre Preisprognosen für Erdgas und Flüssigerdgas (LNG) an. Die Analysten gehen nun davon aus, dass die LNG-Benchmark Japan Korea Marker im Zeitraum zwischen 2021 und 2025 durchschnittlich um 15% mehr zulegen wird als zuvor angenommen. Für das laufende Jahr erwarten sie nun einen Median-Preis von 9,40 Dollar pro 1000 British Thermal Units, zuvor hatten sie mit 7 Dollar gerechnet.

Die Prognose für den Erdgaspreis am National Balancing Point, einem virtuellen britischen Handelspunkt, sowie am niederländischen Pendant Title Transfer Facility (TTF) erhöhen die Analysten für das laufende und die vier folgenden Jahre um durchschnittlich 13%. Waren sie am TTF für 2021 bisher von durchschnittlich 15,86 Dollar pro Megawattstunde ausgegangen, sagen sie nun einen Preis von 21,93 Dollar voraus.

Die Erdgas- und LNG-Preise befänden sich seit Mitte 2020 in einer starken Rally. Eine wichtige Stütze dabei sei, dass sich die asiatische Nachfrage schnell und kräftig von den Belastungen der Coronakrise erholt habe – auf den Kontinent entfallen 70% des globalen LNG-Bedarfs. Auch die kalten und langen Winter in Asien und Europa hätten in Kombination mit geringeren Produktions- und Exportvolumina zu den Anstiegen beigetragen. In einigen Ländern, darunter Indonesien, Malaysia und Norwegen, dürften die Produktionsdefizite länger anhalten als erwartet – einige seien möglicherweise sogar struktureller Natur.

Corona trifft Energieprojekte

Energieprojekte wie LNG Canada, in dessen Zuge in British Columbia ein Terminal für die Verflüssigung, Speicherung und Verladung von Flüssigerdgas entstehen soll, seien durch Fertigungsschwierigkeiten und Lieferkettenunterbrechungen während der Coronakrise ausgebremst worden. Zudem hätten sich die Starts anderer Projekte verzögert, da die Aussichten für die langfristige Einnahmenentwicklung un­klarer geworden seien. Denn während eine einzelne Gasverflüssigungsanlage zwischen 5 und 10 Mrd. Dollar koste, habe die Internationale Energieagentur sich gegen den Bau weiterer LNG-Terminals ausge­sprochen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu gefährden.