Corona-Pandemie

Kollektives Aufatmen nach Ende des US-Reisebanns

Vertreter der deutschen Wirtschaft haben durch die Bank mit großer Erleichterung auf die Ankündigung der US-Regierung reagiert, ab November Reisende mit Impfschutz gegen das Coronavirus wieder ins Land zu lassen.

Kollektives Aufatmen nach Ende des US-Reisebanns

ba/kro/rec Frankfurt

Vertreter der deutschen Wirtschaft haben durch die Bank mit großer Erleichterung auf die Ankündigung der US-Regierung reagiert, ab November Reisende mit Impfschutz gegen das Coronavirus wieder ins Land zu lassen. Die Reisebranche darf auf einen kräftigen Schub hoffen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bezeichnete die Rücknahme des fast anderthalb Jahre bestehenden pauschalen Einreisebanns durch die amerikanische Regierung als „großen Schritt aus der Krise“ für die Airlines. Der den europäischen Reisesektor widerspiegelnde Teilindex Stoxx Europe Travel Leisure legte seit Montag um gut 3 % zu. Vor allem stark auf Transatlantik-Strecken ausgerichtete Airlines wie IAG profitierten, ihre Titel zogen seit Wochenbeginn um circa 14 % an. Auch Industrieverbände atmeten auf.

Die USA hatten am Montagabend angekündigt, gegen das Coronavirus geimpfte Ausländer aus 33 Ländern ab November wieder einreisen zu lassen. Darunter sind viele EU-Staaten. Schon vor Monaten hatte die EU-Kom­mission Reisebeschränkungen für US-Bürger gelockert. Die Weigerung Washingtons sorgte nicht nur für viel Frust und Kritik, sondern hat laut Industrieverband DIHK Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe für deutsche Unternehmen verursacht. Die Reisebeschränkungen seien angesichts der hohen Impfquoten in der EU „längst nicht mehr nachvollziehbar“, betonte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Haupt­geschäftsführung.

Die US-Konjunktur dürfte von der Rückkehr von Touristen und Ge­schäftsreisenden stark profitieren. Erhole sich die Reisetätigkeit, dürften die zu erwartenden Ausgaben von etwa 140 Mrd. Dollar die Wirtschaftsleistung direkt um etwa 0,6 Prozentpunkte steigern, analysierte ING-Ökonom James Knightley. Es sei mit mehr Arbeitsplätzen, höheren Einkommen, mehr Ausgaben dieser Arbeitnehmer und zusätzlichen Steuereinnahmen zu rechnen. Mit Multiplikatoreffekten könnte das Ende des Reisebanns bis 2022 mehr als einen dreiviertel Prozentpunkt Wachstum erzeugen, so Knightley.

Berichte Seiten 4 und 9

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