Verbraucherpreise

Britische Inflation toppt alle Erwartungen

Die ohnehin hohe Inflation in Großbritannien zieht weiter kräftig an und übertrifft weiterhin alle Erwartungen. Damit steigt der Druck auf die britische Notenbank, ihre Geldpolitik noch mehr zu straffen.

Britische Inflation toppt alle Erwartungen

ms Frankfurt

Die ohnehin hohe Inflation in Großbritannien zieht weiter kräftig an und übertrifft weiterhin alle Erwartungen. Damit steigt der Druck auf die britische Notenbank, ihre Geldpolitik noch mehr zu straffen. Entsprechend nehmen die Spekulationen auf eine weitere Zinserhöhung bei der Sitzung der Bank of England Anfang Mai zu. Zugleich wachsen aber die Sorgen über eine deutliche Konjunkturabkühlung.

Die Bank of England hatte im Dezember als erste Notenbank eines G7-Landes nach der Pandemie ihren Leitzins erhöht, um die hartnäckig hohe Inflation zu bekämpfen. Inzwischen haben die britischen Währungshüter den Satz bei drei Sitzungen in Folge angehoben auf aktuell 0,75%. Die Bank of England hat damit zumindest zuletzt noch aggressiver gestrafft als die US-Notenbank Fed.

Am Mittwoch wurde nun bekannt, dass der starke Inflationsdruck in Großbritannien anhält. Die 7% Inflation im März bedeuten den sechsten Monat in Folge, in dem die Rate die Erwartungen der Experten übertraf. Diese hatten nach 6,2% im Februar 6,7% prognostiziert. Im April dürfte die Rate weiter deutlich anziehen, weil dann eine Erhöhung der Energierechnungen um 54% in Kraft tritt. Dann könnte die Inflationsrate in Richtung 9% springen.

„Das macht der Bank of England zweifellos das Leben schwer“, sagte James Smith, Volkswirt für Industrieländer bei der ING, zu den neuen Daten. Die britischen Währungshüter sorgen sich, dass die Inflationserwartungen außer Kontrolle geraten. Allerdings nehmen auch bei ihnen die Konjunktursorgen zu. „Die politischen Entscheidungsträger konzen­trieren sich zunehmend auf den sich verschlechternden Wachstumshintergrund“, so Smith. Die Bank of England tagt am 5. Mai das nächste Mal.