Handelsstreit

Brüssel munitioniert sich für die US-Handelsgespräche

Die EU-Kommission fragt große europäische Firmen, welche Investitionen sie in den nächsten fünf Jahren in den USA planen. Damit rüstet sich Brüssel für die Verhandlungen im Handelsstreit.

Brüssel munitioniert sich für die US-Handelsgespräche

Brüssel munitioniert sich für die
US-Handelsgespräche

Reuters/fed Brüssel

Die EU-Kommission rüstet sich mit Informationen über Investitionsvorhaben europäischer Unternehmen in den USA für die Zollverhandlungen mit US-Präsident Donald Trump. Die EU-Behörde habe über Wirtschaftsverbände eine Anfrage an Firmen verschickt, welche Investitionen sie in den USA planten, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Agentur Reuters. Eine Anfrage sei über den Dachverband Business Europe an dessen 42 Mitgliedsverbände versandt worden. Auch über den European Round Table of Industry, einem Gremium von 60 Managern international tätiger Unternehmen aus Europa, seien die Investitionspläne für die nächsten fünf Jahre abgefragt worden.

Die EU-Kommission und die US-Regierung verhandeln derzeit über einen Kompromiss im Handelsstreit. Dabei haben sich beide Seiten bis zum 9. Juli Zeit gegeben, um sich zu verständigen. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag mit neuen Zöllen von 50% und einem Abbruch der Verhandlungen gedroht, dies aber am Montag nach einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wieder zurückgenommen.

Die EU bemüht sich aktuell, ihre Offerten nachzubessern. Sie bietet den USA den Verzicht auf gegenseitige Warenzölle (Zero-for-zero) an sowie umfangreiche Einkäufe von Soja und LNG-Gas. Zudem will sie darüber sprechen, wie US-Firmen durch gegenseitige Anerkennung von Standards der Marktzutritt in der EU erleichtert werden kann.

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