Frankreich senkt Wachstumsprognose
wü Paris
Frankreichs Regierung hat ihre Wachstumsprognose für 2022 gesenkt. Dies war bereits erwartet worden, wurde jedoch nach dem Verlust der absoluten Mehrheit in der Nationalversammlung durch die Partnersuche der Regierung verzögert. Statt von 4% wie im Ende 2021 verabschiedeten Haushaltsentwurf geht die Regierung von Präsident Emmanuel Macron nun von einem Wachstum von 2,5% aus. Damit ist die Prognose etwas optimistischer als die der Banque de France und des Statistikamtes Insee, die beide erwarten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone um 2,3% wachsen wird. Trotz der gesenkten Wachstumsprognose rechnet die Regierung noch immer mit einem Haushaltsdefizit von 5%. Letztes Jahr hat es 6,4% betragen.
Dank der wirtschaftlichen Erholung erwarte die Regierung 55 Mrd. Euro an steuerlichen Mehreinnahmen, sagte Budgetminister Gabriel Attal der Wirtschaftszeitung „Les Echos“. „Wir werden das Ziel des Präsidenten einhalten, das Defizit 2027 wieder auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu senken“, erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Die Verschuldung werde ab diesem Jahr wieder sinken, von 112,5% auf 111,9%. Die Regierung bereitet gerade neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation vor, die genau wie die bereits beschlossenen einen Umfang von 25 Mrd. Euro haben sollen. Attal und Le Maire stellten der Opposition auch eine Verlängerung der Erleichterungen beim Benzinpreis in Aussicht. Sie rechnen mit einer Inflation von 5% für Frankreich, weniger als Insee.