Inflation in China nimmt langsamer zu als erwartet
nh Schanghai
In China wachsen die Hoffnungen, dass ein nachlassender Inflationsdruck der Zentralbank breiteren Spielraum für geldpolitische Lockerungsmaßnahmen zur Anregung der abflauenden Konjunktur gibt. Wie die neuen Dezember-Daten des Pekinger Statistikbüros zeigen, hat sich die grassierende Erzeugerpreishausse der vergangenen Monate nun etwas gelegt.
Zwar ist der vor allem von Entwicklungen an Rohstoffmärkten beeinflusste Produzentenpreisindex auch im Dezember mit einem Anstieg um 10,3% gegenüber Vorjahresmonat noch kräftig geklettert, dennoch stimmt die Tendenz zuversichtlich, nachdem die Erzeugerpreise im Oktober und November noch um 13,5 beziehungsweise 12,9% in die Höhe geschossen waren. Marktteilnehmer rechnen damit, dass sich der Produzentenpreisindex im Laufe der ersten Jahreshälfte bei mittleren einstelligen Anstiegsraten einpendeln dürfte.
Auch bei den chinesischen Verbraucherpreisen ist ein Aufwärtstrend durchbrochen worden. Im Dezember kam der Konsumpreisindex mit 1,5% Zuwachs gegenüber Vorjahresmonat nach zuvor 2,3% im November deutlicher zurück als von den Analysten erwartet.
Damit legen sich auch latente Befürchtungen, dass China einem die geldpolitische Stimulierungsbereitschaft beeinflussenden Inflationsauftrieb wie in den USA und Europa ausgesetzt sein könnte. Die Experten rechnen damit dass Chinas Verbraucherpreisanstieg im neuen Jahr kaum über 2% hinausgehen dürfte und somit die geldpolitischen Spielräume nicht beengen wird. Damit wachsen auch die Aussichten, dass die People’s Bank of China (PBOC) bereits in der kommenden Woche den wichtigen geldpolitischen Steuerungssatz für einjährige Gelder im Rahmen der Medium-term Loan Facility (MLF) von gegenwärtig 2,95% um 5 bis 10 Basispunkte nach unten schleusen könnte.