US-Teuerung

US-Inflationserwartungen stabilisieren sich auf niedrigem Stand

US-Unternehmen schätzen die weitere Entwicklung der Inflation relativ optimistisch ein. Während der kommenden zwölf Monate rechnen sie mit einem Rückgang der Teuerungsrate auf 2,3%.

US-Inflationserwartungen stabilisieren sich auf niedrigem Stand

US-Unternehmen schätzen Verlauf der Inflation günstig ein

Firmen prognostizieren Teuerungsrate von 2,3%

det Washington

US-Unternehmen bleiben in ihrer Einschätzung der inflationären Entwicklung vorsichtig optimistisch. Wie aus dem Index der Federal Reserve Bank von Atlanta hervorgeht, der die Inflationserwartungen befragter Firmen widerspiegelt, rechnen diese im Mai für das kommende Jahr mit einer Teuerungsrate von 2,3%. Die Prognose blieb gegenüber April unverändert. Die Unternehmen meldeten bei einem Kostenanstieg um 2,7% zudem einen leichten Rückgang der Umsätze und Gewinnmargen. Während der vergangenen zwölf Monate erhöhten sich die Preise noch um 4,5%, nun rechnen die Führungskräfte bis Mai 2025 mit einem Plus von 3,4%. 

Zuvor hatten die jüngsten Aussagen von Mitgliedern des Fed-Offenmarktausschusses (FOMC) signalisiert, dass die Zinswende noch auf sich warten lassen wird. In einer Rede betonte Fed-Vorstandsmitglied Christopher Waller, dass er weitere Straffungen aktuell praktisch ausschließen kann. Die erste Zinssenkung seit März 2020 sei noch „mehrere Monate“ entfernt. Er begrüßte die jüngsten Inflationsdaten, die für April eine leichte Abkühlung der Inflation gemessen hatten. Allerdings will er ohne eine deutliche Abschwächung am Arbeitsmarkt „erst mehrere Monate lang günstige Inflationsdaten sehen, bevor ich eine Lockerung der Geldpolitik unterstützen kann“, sagte er. 

In diesem Sinne hatte sich auch Raphael Bostic, Präsident des Fed-Ablegers in Atlanta, in einem Interview geäußert. Er rechnet damit, „dass die Inflation im weiteren Jahresverlauf nachlassen und der Trend sich 2025 fortsetzen wird“. Die Disinflation werde sich aber langsamer vollziehen als bisher angenommen. Auch erwartet Bostic 2024 nur eine Zinssenkung, und zwar im Schlussquartal. Nach der nächsten FOMC-Sitzung am 11. und 12. Juni wird die Notenbank neue Konjunktur- und Zinsprognosen für dieses sowie die kommenden Jahre veröffentlichen.  

Immobilienmarkt unter Druck

Unterdessen lasten die weiter hohen Zinsen auf dem US-Immobilienmarkt. Wie der Maklerverband National Association of Realtors (NAR) meldete, gaben die Verkäufe bestehender Eigenheime im April gegenüber dem Vormonat um 1,9% nach. Demnach wechselten saisonbereinigt 4,14 Millionen Einheiten den Eigentümer. Auf Jahressicht stellt dies ebenfalls einen Rückgang um 1,9% dar. Die Preise stiegen um durchschnittlich 5,7%. „Der Rekordstand bei den Preisen ist gut für Eigentümer“, stellt NAR-Chefökonom Lawrence Yuan fest. Er glaubt aber, dass „die Preissteigerungen nachlassen werden, da nun mehr Häuser zum Verkauf angeboten werden“.

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