US-Zölle treiben Schulden hoch

Globale Verschuldung erreicht neuen Rekordstand

Die weltweite Verschuldung von Staat, Wirtschaft und Konsumenten hat im ersten Quartal 2025 mit 324 Bill. Dollar den höchsten Stand in der Geschichte erreicht. Dazu trugen auch US-Präsident Donald Trumps Einfuhrzölle bei. Die Risiken steigen.

Globale Verschuldung erreicht neuen Rekordstand

Globale Verschuldung auf Rekordstand

US-Zölle zwingen zu mehr Staatsausgaben – Schwellenländer auf Schuldenkurs

det Washington

Die globale Verschuldung ist während der ersten drei Monate des laufenden Jahres auf den höchsten Stand in der Geschichte gestiegen. In seinem neuen Global Debt Monitor warnt der Bankenverband Institute of International Finance (IIF), dass US-Präsident Donald Trumps Einfuhrzölle die Schulden sogar weiter hochtreiben dürften. Als Gründe dafür nennt er etwa die Auswirkungen der Handelspolitik auf die Wechselkurse. Eine schwächere Wirtschaftsentwicklung dürfte Forderungen nach zusätzlichen fiskalischen Impulsen aufkommen lassen, was zu den ohnehin steigenden Militärausgaben noch hinzukommen würde.

Laut IIF kletterten die weltweiten Verbindlichkeiten im ersten Quartal 2025 um 7,5 Bill. auf 324 Bill. Dollar. Die Zahlungsverpflichtungen überstiegen damit den Rekordstand aus dem dritten Quartal des Vorjahres. China, Frankreich und auch Deutschland haben dabei am stärksten zum Anstieg der weltweiten Schulden beigetragen, die Staaten, Verbraucher und Firmen angehäuft haben. Die Schuldenstände in Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei gingen hingegen zurück.

Der schwächere Dollar hat in den Entwicklungsländern zuletzt wie ein Puffer gewirkt und die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Turbulenzen auf die Schwellenländer begrenzt. Da hierdurch die Schulden in Dollar an Wert verlieren, hält sich in den Schwellenländern die Volatilität, die Trumps Zölle ausgelöst haben, noch in Grenzen.

Wenn die politische Unsicherheit jedoch über einen längeren Zeitraum anhalte, müsse die Finanzpolitik insbesondere in Ländern mit starken Handelsbeziehungen zu den USA mehr zur Konjunktur beitragen, erwartet der IIF. Zudem könnten das Einfrieren der US-Auslandshilfe samt Kürzungen bei USAID erhebliche Liquiditätsprobleme auslösen und die Fähigkeit zur Umschuldung sowie den Zugang zu Fremdwährungskrediten einschränken, warnt der Verband.

Folgen der Dollar-Abwertung

Immer schwieriger wird die Lage auch in den Schwellenländern, die mit Schulden von 245 Bill. Dollar schnell an die Belastung der Industrieländer heranreichen. Dafür war vor allem China verantwortlich. Im Reich der Mitte legten die Schulden um 2 Bill. Dollar zu. Dort rechnet das IIF bis Jahresende mit einem Anstieg der am Bruttoinlandsprodukt gemessenen Schuldenquote von 93% auf 100%. Deutlich zugelegt haben auch die Außenstände in anderen Emerging Markets (EMCs) wie Brasilien, Indien und Polen.

Sorgen bereiten dem Verband zufolge zudem die potenziellen Folgen der angekündigten US-Steuersenkungen. Zwar betrachte die Trump-Regierung die Zölle als Weg, um Löcher in der Staatskasse zu stopfen. Gleichwohl würde der gestiegene Finanzierungsbedarf als Folge von Steuererleichterungen die Zinsen hochtreiben. Dies wiederum könnte die Inflation befeuern. Käme es dazu, dann würde Notenbank unter Druck geraten, einen restriktiveren geldpolitischen Kurs zu steuern. 

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