Neuordnung der Beschaffungsketten

Steuerparadies Irland fürchtet US-Pharmazölle

In Irland fürchtet man die Auswirkungen der Politik von US-Präsident Donald Trump auf die heimische Pharmaindustrie. Amerikanische Konzerne spielen dort eine große Rolle.

Steuerparadies Irland fürchtet US-Pharmazölle

Steuerparadies Irland fürchtet Donald Trumps Pharmazölle

US-Firmen spielen auf der Grünen Insel eine große Rolle

hip London

Das EU-Steuerparadies Irland wird die Politik von US-Präsident Donald Trump in besonderem Maße zu spüren bekommen. Wie die „Irish Times“ unter Berufung auf Brancheninsider berichtet, könnte die Pharmaindustrie der Grünen Insel durch die von ihm angekündigten Maßnahmen binnen fünf Jahren um ein Viertel schrumpfen. Derzeit beschäftigt sie rund 50.000 Menschen.

Dazu gehören nicht nur hohe Zölle auf importierte Medikamente, sondern auch Pläne, die Preise von verschreibungspflichtigen Präparaten um bis zu 80% zu senken. Die US-Regierung will die Branche drängen, mehr in den Vereinigten Staaten zu investieren und zu produzieren. Irland spielt bei Steuervermeidungsstrategien der Pharmakonzerne eine wesentliche Rolle. Das Land lockt mit einem Körperschaftsteuersatz von 12,5%. Die USA sind der wichtigste Exportmarkt.

„Irish inversion“

Vor gut einem Jahrzehnt hatten zahlreiche große US-Unternehmen die Möglichkeit genutzt, durch die Übernahme kleinerer Wettbewerber ihren Firmensitz auf die Grüne Insel zu verlegen. Medtronic übernahm Covidien. „Irish inversion“ lautete der Fachbegriff für diese Vorgehensweise. Pfizer scheiterte mit dem Versuch, sich durch den Erwerb von Allergan einen niedrigeren Steuersatz zu sichern.

Sollte die US-Regierung Zölle von 25% auf Pharmaimporte erheben, könnte das der Branchenlobby PhRMA zufolge die Medikamentenpreise in den Vereinigten Staaten um 12,9% in die Höhe treiben.

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