IMK-Indikator steigt

Trump sorgt für höheres Rezessionsrisiko

US-Präsident Donald Trump sorgt mit seiner Zollpolitik für höhere Unsicherheit und damit auch für ein höheres Rezessionsrisiko. Der IMK-Konjunkturindikator springt auf „Gelb-Rot“, deutet insgesamt aber eine Stagnation für 2025 an.

Trump sorgt für höheres Rezessionsrisiko

Trump sorgt für
höheres Rezessionsrisiko

IMK-Indikator legt zu − Bauklima leicht erholt

ba Frankfurt

Die erratische Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump lässt das Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft steigen, wie der monatliche Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigt. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist für den Zeitraum von Mai bis Ende Juli auf 31,4% geklettert. Unmittelbar bevor Trump Anfang April hohe Zölle auf US-Importe aus zahlreichen Ländern ankündigte, wies der Indikator, der die neuesten verfügbaren Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt, eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 27,3% aus.

Indikator springt auf „gelb-rot“

Wegen der erhöhten Unsicherheit springt der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator von „Gelb-Grün“ auf „Gelb-Rot“ und signalisiert damit zwar keine akute Rezessionsgefahr, aber erhöhte konjunkturelle Unsicherheit. In der Gesamtschau der Daten erwarten die Forscher aber weiter eine Stagnation in diesem Jahr, „wobei sich die Aussichten dank gestärkter Binnennachfrage durch privaten Verbrauch und öffentliche Investitionen in der zweiten Jahreshälfte aufhellen dürften“.

Die positive Entwicklung bei den Exporten, bei Industrieproduktion, Exporten und Auftragseingängen im März beeinflussten laut IMK den Indikator kaum: Der Algorithmus „interpretiert die Zahlen bei Produktion und Ausfuhren als Einmaleffekt, der sich daraus ergibt, dass sich Unternehmen wichtige Güter schnell noch vor Zolleinführung sichern wollten“. Bei den Aufträgen wiederum steige das Storno-Risiko, wenn der Welthandel durch die US-Zollpolitik stärker leiden sollte als im März noch erwartet. Durch die Vorzieheffekte drohe sogar ein konjunktureller Rückschlag bei den Exporten im zweiten Quartal.

Bauklima leicht erholt

Etwas besser sieht es derweil auch in der Baubranche aus: Das Ifo-Geschäftsklima ist im April um 5,3 auf minus 37,7 Punkte gestiegen. Dabei legten Lage- und Erwartungskomponente gleichermaßen zu. Der Auftragsmangel bleibt aber ein Problem. Einen solchen beklagten 51,2% der Befragten nach 53,7% im März. Über Stornierungen berichteten 10,4% der Firmen, zuvor waren es 7,8%.

„Ob das geplante Infrastrukturpaket der Regierung schon Wirkung zeigt, ist noch ungewiss. Momentan setzen die Unternehmen wohl eher auf einen allgemeinen Aufschwung der Bauwirtschaft“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.