PCE-Preisindex

US-Inflation lockert ihren Würgegriff

Der Teuerungsdruck in den USA lässt weiter nach. Im Dezember wies der von der Notenbank favorisierte Inflationsindikator einen so geringen Anstieg auf wie zuletzt 14 Monate zuvor. Eine weitere Kursentschärfung bei der Geldpolitik gilt nun als sicher.

US-Inflation lockert ihren Würgegriff

det Washington

Der weiter nachlassende Inflationsdruck in den USA dürfte die Entscheidung der Notenbank zementiert haben, kommende Woche den kleinsten Zinsschritt seit März vergangenen Jahres zu beschließen. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, stieg die Jahresrate des PCE-Preisindex im Dezember um 5,0%. während die Kernrate, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, um 4,4% zulegte. Ein so geringer Anstieg war zuletzt im Oktober 2021 gemessen worden. Zuvor waren Werte von 5,5% und 4,7% gemessen worden. Der PCE-Preisindex ist das bevorzugte Inflationsmaß der Fed. Erwartet wird nun, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) der Zentralbank nach sieben Zinserhöhungen im abgelaufenen Jahr am kommenden Mittwoch die Zielzone für den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 4,5% bis 4,75% hochschrauben wird.

Gegenüber dem Vormonat kletterte der PCE-Preisindex um 0,1% und ohne die beiden volatilen Komponenten um 0,3%. Sämtliche Werte entsprachen den Markterwartungen. Überraschend war hingegen der stärker als erwartet ausgefallene Rückgang der Konsumausgaben, die um 0,2% sanken. Insbesondere schraubten Verbraucher ihre Ausgaben für Waren deutlich zurück. Betroffen waren vor allem Autos, Autoteile und Benzin. Deutlich mehr Geld floss hingegen in den Dienstleistungssektor. So steigerten Konsumenten ihre Wohnausgaben sowie Ausgaben für die Gesundheitsvorsorge, für Reisen und insbesondere Flugtickets und andere Verkehrsleistungen um mehr als 53 Mrd. Dollar. Die gesamten Ausgaben schrumpften trotz des Anstiegs der Privateinkommen, die gegenüber dem Vormonat um 0,3% zulegten. Unterdessen legten Haushalte mehr Geld auf die hohe Kante. So stieg die Sparquote von 2,9% auf 3,4% und erreichte den höchsten Stand seit Mai vergangenen Jahres.

Optimistische Verbraucher

Der geringere Inflationsdruck trug auch dazu bei, dass der Optimismus der Verbraucher im Januar wieder gestiegen ist. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan kletterte gegenüber dem Vormonat um 8,7% auf 64,9 Punkte, liegt aber um 3,4% unter dem Stand vom Vorjahr. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Tatsache, dass die Inflationserwartungen für das kommende Jahr von 4,4% auf 3,9% nachgaben, der vierte Rückgang in Folge. Langfristig erwarten Verbraucher eine Teuerungsrate von 2,9%. In 17 der letzten 18 Monate bewegten sich die Erwartungen zwischen 2,9% und 3,1%.

Deutlich positiver als zuvor schätzen Konsumenten auch die gegenwärtige Lage ein. Der entsprechende Unterindikator schoss um 15% hoch. Demnach gaben Verbraucher günstige Bewertungen sowohl ihrer privaten Finanzen als auch der Finanzierungskonditionen für langlebige Konsumgüter ab.

Gleichwohl stellt der Bericht fest, dass die Risiken andauern. Schließlich rechnen zwei Drittel der befragten Haushalte damit, dass im Verlauf des Jahres ein konjunktureller Abschwung bevorsteht. Hervorgehoben wurde in dem Zusammenhang vor allem die anstehende Auseinandersetzung um eine Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze.