US-Konjunktur verliert an Tempo
US-Konjunktur
verliert an Tempo
BZ Frankfurt
Die US-Konjunktur kühlt sich deutlich ab. Das zeigt sich aktuell beim Auftragseingang der Industrie. Die Bestellungen rutschten im Juni zum Vormonat um 4,8% ab, wie das US-Handelsministerium am Montag mitteilte. Im Mai waren die Aufträge noch um revidiert 8,3% gestiegen. Damals hatte ein starker Anstieg bei den Flugzeugbestellungen die Auftragslage beflügelt, die im Juni wiederum durch weniger Orders in diesem schwankungsanfälligen Bereich gedrückt wurde. Wenn man die Transportgüter insgesamt herausrechnet, legte der Auftragseingang indes um 0,4% zum Vormonat zu. Viel stärker gingen die Aufträge für langlebige Güter zurück. Sie fielen laut einer zweiten Schätzung um 9,4%. Zunächst war ein Rückgang um 9,3% ermittelt worden. Die entsprechenden Aufträge ohne Transportgüter legten auch hier leicht um 0,5% zu. Die Statistiker greifen als Schätzgröße für die Investitionen der Unternehmen gerne auf die Orders für zivile Kapitalgüter ohne Flugzeuge zurück. Diese fielen im Juni um 0,8%, was erste Rückschlüsse auf das Investitionsverhalten im Zuge der Zolldebatten erlaubt.
Andere Indikatoren zeigen, dass sich die Talfahrt der Industrie im Juli wohl fortgesetzt hat. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel um 1,0 Punkte auf 48,0 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer liegt damit den fünften Monat in Folge unter der Marke von 50, ab der es Wachstum anzeigt. Damit wurden Konjunktursorgen verstärkt, die zudem durch eine spürbare Abkühlung des Arbeitsmarkts genährt werden. Zuvor war ein sehr schwacher Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli veröffentlicht worden. Die Beschäftigtenzahl blieb nicht nur im Juli deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auch die Zahlen für die beiden Vormonate wurden deutlich nach unten revidiert.