KommentarAktienverkäufe durch Insider

Zahltag bei Nvidia

Bei Nvidia machen Insider im großen Stil Kasse. Angesichts der Aktienverkäufe des Managements sollten auch andere Anleger mal innehalten.

Zahltag bei Nvidia

Aktienverkäufe

Zahltag
bei Nvidia

Von Daniel Schnettler

Bei dieser Summe sollten Anleger hellhörig werden: Nvidia-Manager haben sich im Juni von Aktien des Chipspezialisten im Wert von 500 Mio. Dollar getrennt. Binnen zwölf Monaten summieren sich die Verkäufe von Insidern auf 1 Mrd. Dollar, wie die „Financial Times“ ausgerechnet hat. Ist das ein Alarmsignal? Nein, aber Anleger sollten mal kurz innehalten.

Der Zeitpunkt der Verkäufe ist fraglos gut gewählt: Nvidia ist seit kurzem wieder das wertvollste Unternehmen der Welt. Seit April stieg der Kurs fast kontinuierlich von unter 90 auf annähernd 160 Dollar. Triebfeder ist und bleibt der Boom bei künstlicher Intelligenz, für deren Rechenhunger Nvidia die passenden Chips liefert.

Erfolg auf wackeligem Fundament

Auf welch wackeligem Fundament der Erfolg der Nvidia-Aktie aber gebaut ist, wurde zu Jahresbeginn offensichtlich. Das chinesische Startup DeepSeek bewies damals, dass große Sprachmodelle mit deutlich weniger Rechenleistung auskommen können. Nvidia knickten ein.

Seit April geht es nun wieder aufwärts. Doch wie nachhaltig ist dieses Comeback? Und was sagen die Insiderverkäufe darüber aus? Klar, Manager handeln nach vorher festgelegten Plänen, damit ihnen niemand nachsagen kann, sie hätten ihr Wissen missbraucht und Insiderhandel betrieben. Und dennoch ist es bemerkenswert, dass die Nvidia-Führungsriege recht lange stillgehalten hat und erst jüngst wieder aktiv geworden ist. So hat CEO Jensen Huang erstmals seit September Aktien verkauft.

Viele Auslöser für Abwärtstrend

Ein Alarmsignal ist das nicht, aber eine Erinnerung. Eine Erinnerung für alle Anleger, dass es mit der KI-Euphorie am Aktienmarkt auch schnell wieder vorbei sein kann. Mögliche Auslöser für einen Abwärtstrend gibt es viele: eine bahnbrechende Technologie, ein bislang unbeachteter Wettbewerber oder auch politische Schachzüge wie abermalige Exportkontrollen für Chips der neuesten Generation.

Die Nvidia-Manager haben mit ihren Verkäufen nichts anderes gemacht als Gewinne einzustreichen. Auch andere Anleger sollten stärker darüber nachdenken, wie sie sich gegen ein abruptes Ende des Hype absichern können.

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