Ungewöhnliche Handelsaktivitäten

M&A-Gerüchte im Visier der Aufsicht

Die britische Finanzaufsicht geht gegen M&A-Gerüchte vor. Fast vier von zehn Übernahmen wurden vorab von Medien berichtet.

M&A-Gerüchte im Visier der Aufsicht

M&A-Gerüchte im Visier der Aufsicht

hip London

M&A-Gerüchte in den Medien haben die Londoner Finanzaufsicht FCA auf den Plan gerufen. Wie die „Financial Times“ berichtet, wurden in den 14 Monaten per Ende Mai diesen Jahres über fast vier von zehn Übernahmen und Fusionen vor deren Bekanntgabe berichtet. Das Blatt hatte eine „Freedom of Information“-Anfrage an die Behörde gestellt.

Die Finanzaufsicht habe Warnungen an Banker verteilt. Denn die Informationslecks seien zuweilen mit ungewöhnlichen Handelsaktivitäten vor der öffentlichen Verkündung von Übernahmen einhergegangen. Der Regulierer gehe davon aus, dass es mehr „strategische Lecks“ gebe, von denen sich beispielsweise Unternehmen Vorteile in M&A-Verhandlungen verschaffen wollten. Durch M&A-Gerüchte könne man auch unerwünschte Bieter loswerden, indem man ihr Interesse vorzeitig publik mache.

M&A-Aktivität nimmt Fahrt auf

Dem Broker Peel Hunt zufolge gab es in Großbritannien im ersten Halbjahr 31 Angebote für Firmen mit einem Marktwert von mehr als 100 Mill. Pfund. Die M&A-Aktivität beschleunigte sich im zweiten Quartal im Vergleich zum Auftaktquartal. Insgesamt ging es in den ersten sechs Monaten um 24 Mrd. Pfund.

Von den 31 angekündigten Transaktionen bezogen sich 13 auf FTSE-250-Gesellschaften, sechs auf im FTSE Small Cap notierte Firmen und acht auf Unternehmen am Wachstumssegment Aim (zuvor: Alternative Investment Market) der Londoner Börse. Bislang gab es noch keine Offerte für eine FTSE-100-Gesellschaft. Allerdings sorgten M&A-Gerüchte um eine mögliche Übernahme von BP durch Shell in der City vorübergehend für Aufsehen.

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