Geldstrafe für Gent – Weitergabe von Insiderwissen
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Der ehemalige Vodafone-Chef Christopher Gent (74) hat von der britischen Finanzaufsicht FCA eine Geldstrafe von 80 000 Pfund wegen Weitergabe von Insiderwissen erhalten. „Durch die private Weitergabe von Insiderinformationen, insbesondere durch den Chairman eines börsennotierten Emittenten, wird das Anlegervertrauen und die Integrität der Finanzmärkte aufs Spiel gesetzt“, sagte Mark Stewart, der bei der Behörde für die Themen Strafverfolgung und Marktaufsicht zuständig ist. Gent habe offenbar nicht richtig darüber nachgedacht, welche Informationen er weitergeben dürfe. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, geht es darum, dass Gent als Chairman des Medizintechnikunternehmens Convatec zwei Führungskräfte von zwei Großaktionären der FTSE-250-Gesellschaft über eine Revision des finanziellen Ausblicks und die Pläne des CEOs, in den Ruhestand zu gehen, informierte.
Gent ist in Deutschland durch die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone im Jahr 2000 bekannt geworden. Er machte aus der Racal-Tochter einen Weltkonzern. Drei Jahre später gab er die Führung des Telekom-Rivalen ab. Weniger bekannt ist, dass der Befürworter eines Beitritts von Großbritannien zur Eurozone dem Vergütungsausschuss des Boards von Lehman Brothers angehörte, der in den beiden Jahren vor dem Zusammenbruch zweistellige Millionengehälter für CEO Dick Fuld absegnete. Er war auch schon Chairman des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline.