Instacart-Chefin Simo wechselt zu OpenAI
Instacart-Chefin Simo wechselt zu OpenAI
wü Paris
Nichts scheine sie auf ihrem Aufstieg aus dem südfranzösischen Hafenstädtchen zu den höchsten Gipfeln des Silicon Valley aufhalten zu können, urteilt die Wirtschaftszeitung „Les Echos“. Denn Fidji Simo wird jetzt Chefin der Applikationen von OpenAI und übernimmt damit eine Schlüsselrolle an der Seite von CEO Sam Altman. Die 39-Jährige gilt als wichtigste Tech-Päpstin Frankreichs in den USA. Immerhin war die Tochter eines Fischers und einer Boutique-Besitzerin als Direktorin der Applikationen früher in der Führungsriege des Facebook-Mutterkonzerns Meta, bevor sie das auf Lebensmittellieferungen spezialisierte Startup Instacart als Chefin in die Gewinnzone und an die Nasdaq brachte.
Die Überfliegerin, die bereits mit 16 Jahren ihr Abitur gemacht hat, gehört seit dem Vorjahr dem Verwaltungsrat von OpenAI an. „Fidji ist eine der außergewöhnlichsten Führungskräfte, die ich je kennengelernt habe“, erklärte Chairman Bret Taylor auf dem früher als Twitter bekannten Netzwerk X. „Wir haben bei OpenAI im letzten Jahr zusammengearbeitet und ich konnte beobachten, wie stark sie sich für unsere Aufgabe engagiert.“
Neu geschaffene Position
In ihrer künftigen Funktion, einer neugeschaffenen Position, soll die Absolventin der bekannten Wirtschaftshochschule HEC den Chatbot ChatGPT zu einer Art Schweizer Taschenmesser der KI ausbauen, das Nutzer davon abhält, zu der sich verstärkenden Konkurrenz abzuwandern. Deshalb soll sie dafür sorgen, dass die Forschungsergebnisse von OpenAI noch besser auf den Markt gebracht werden. Mehrere Top-Manager von OpenAI sollen künftig an Simo berichten und nicht mehr an Altman, der sich bei dem KI-Unternehmen jetzt verstärkt auf Strategie, Forschung und Sicherheitsfragen konzentrieren will.
Die Franco-Amerikanerin, die einst als Austauschstudentin an der University of California Los Angeles (UCLA) ihre Liebe zu Kalifornien entdeckte, wird ihren neuen Posten aber erst in einigen Monaten antreten, erklärte sie auf LinkedIn. Wer ihr bei Instacart folgen wird, ist noch nicht bekannt. Wie jetzt bei OpenAI hatte Simo bei dem Startup aus San Francisco zunächst ebenfalls dem Verwaltungsrat angehört, bevor sie die operative Führung übernahm.
KI-Anwendungen in der Gesundheit
In den vergangenen Monaten hat die Mutter einer Tochter, die als Mäzenin ein Programm der französischen Botschaft in den USA für Künstler und Kulturschaffende zur Integration von KI in ihre Arbeit unterstützt, verstärkt ihr Interesse für KI-Anwendungen im Gesundheitsbereich zum Ausdruck gebracht. Das ist kein Zufall, denn Simo leidet selber unter einer chronischen Krankheit, dem posturalen Tachykardiesyndrom. Sie ist zudem Mitgründerin des auf neuroimmunologische Störungen spezialisierten Forschungslabors Metrodora.