Teuerungstrend

Japans Teuerung hält sich über Zielrate der Notenbank

Die anhaltende Inflation im März begünstigt einen zweiten Zinsschritt in diesem Jahr. Auslöser könnte eine weitere Abwertung des Yen sein.

Japans Teuerung hält sich über Zielrate der Notenbank

Japans Teuerung bleibt über Zielrate der Notenbank

Notenbankchef: Yen-Abwertung könnte Zinsschritt auslösen

mf Tokio

In Japan ist die Kerninflation (ohne frische Lebensmittel) im März stärker als erwartet auf 2,6% zurückgegangen, hielt sich damit aber weiter über der Zielrate der Bank of Japan von 2%. Im Februar lag die Kernrate bei 2,8%. Nach Ansicht von Analysten dürften die Notenbanker bei ihrer Sitzung am 25. und 26. April ihre Preisprognose für das seit dem 1. April laufende Fiskaljahr von 2,4% auf 2,6% leicht anheben.

Der Finanzmarkt beobachtet die Vorhersagen genau, weil sie auf eine zweite Zinserhöhung hinweisen könnten. Jedoch wird allgemein erwartet, dass die Bank of Japan (BoJ) auf ihrer April-Sitzung ihre Geldpolitik nicht ändern wird, nachdem sie im März die erste Zinserhöhung seit 17 Jahren vorgenommen hatte. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda hatte am Donnerstag einen Zinsschritt für den Fall angedeutet, dass der Yen weiter abwertet und es zu spürbaren Preissteigerungen kommt. „Wenn das Ausmaß der Auswirkungen nicht ignoriert werden kann, könnte es eine Änderung der Geldpolitik geben“, erklärte Ueda nach dem Treffen der G20-Finanzminister in Washington.

Preissprung bei frischen Lebensmitteln

Trotz der Verlangsamung liegt das Inflationstempo nun schon seit zwei Jahren jeden Monat bei oder über dem 2-%-Ziel. Allerdings setzte die Inflationsrate ohne frische Lebensmittel und Energie, die von der Bank of Japan am meisten beachtet wird, ihren Abstieg von 3,2% im Februar stärker als erwartet auf 2,9% im März fort. Damit rutschte sie zum ersten Mal seit November 2022 unter die 3-%-Marke. In der zweiten Jahreshälfte könnte diese Teuerung die Zielmarke der Notenbank unterschreiten.

Auch die Verbraucher können nicht zufrieden sein: Frische Lebensmittel verteuerten sich nach +2,5% im Februar um 5,5%. Der Ausblick ist ebenfalls unerfreulich, weil Ende Mai die staatlichen Beihilfen für Kraftstoffe auslaufen.

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