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Britische Fintechs ziehen Geld an wie nie zuvor

Fast die Hälfte des Geldes, das in Europa in Fintech-Firmen gesteckt wurde, ging an britische Unternehmen. Lediglich US-Gesellschaften konnten noch mehr von Investoren einsammeln.

Britische Fintechs ziehen Geld an wie nie zuvor

hip London

Britische Fintech-Unternehmen haben einer Branchenstudie zufolge im vergangenen Jahr so viel Geld angezogen wie nie zuvor. Investoren gaben ihnen 11,6 Mrd. Dollar, wie der Verband Innovate UK mitteilte. Im Vorjahresvergleich entspreche das einem Wachstum von 217 %. Weltweit seien von der Branche 102 Mrd. Dollar eingesammelt worden – 183 % mehr als 2020. Davon gingen 11 (i.V. 10) % ins Vereinigte Königreich. Lediglich US-Firmen konnten noch mehr einsammeln. Von dem Geld, das in Europa investiert wurde, ging nahezu die Hälfte nach Großbritannien. Es folgten Deutschland (4,4 Mrd. Dollar), Frankreich (2,3 Mrd.), Schweden (1,7 Mrd.) und die Niederlande (1,6 Mrd.).

Dem Verband zufolge greifen mittlerweile acht von zehn Briten auf Fintech-Produkte zurück. „Unser Fintech-Sektor erreicht ein neues Niveau der Reife“, sagte Janine Hirt, CEO von Innovate UK. „Die Investoren antworten auf die wachsende Nachfrage am Markt nach Produkten und Dienstleistungen, die unsere Unternehmer liefern können.“ Alles in allem fanden 713 Transaktionen statt. Die fünf größten davon wurden von Revolut, Monzo, Copper, Checkout.com und Starling durchgeführt. In Großbritannien fehlt es an Kapital zur Wachstumsfinanzierung von Fintech-Firmen. Der Großteil der Mittel wurde in die Reifephase (7,0 Mrd.) oder in die Aufbauphase (2,7 Mrd.) gesteckt.

Frauen sind in der Gründerszene nach wie vor eine kleine Minderheit. Dem Verband zufolge erhielten Gründerinnen insgesamt 9 % der Investitionen. Im Jahr vor der Pandemie (2019) waren es noch 13 %.