Geschäftsbericht

Commerzbank hält an Ausschüttungsplänen fest

Die Commerzbank ist zuversichtlich, für 2023 abzüglich AT1-Kupon die Hälfte des Nettogewinns an die Aktionäre zu überweisen. Doch Risikofaktoren wie ein Konjunktureinbruch könnten den Gewinn schmälern.

Commerzbank hält an Ausschüttungsplänen fest

lee Frankfurt

Die Commerzbank ist mit Blick auf ihre Kapitalausstattung zuversichtlich, ihre Ausschüttungspläne umsetzen zu können. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht für 2022 hervor. Das Institut hat angekündigt, für 2023 nach Abzug des den Inhabern der Nachranganleihen zustehenden Kupons 50 % des Nettoergebnisses auszuschütten.

„Der Anspruch an die harte Kernkapitalquote der Commerzbank orientiert sich zum einen an den Kapitalanforderungen aus dem aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess“, heißt es in dem Bericht. Die Mindestanforderung, die in dem auch als SREP (Supervisory Review and Evaluation Process) bekannten Verfahren ermittelt wurde, mündete im ersten Quartal in einer Schwelle für den ausschüttungsfähigen Höchstbetrag (MDA) von rund 10,1 %.

Dieser MDA-Schwelle stellt die Commerzbank die harte Kernkapitalquote (CET1) von 14,1% per Jahresende gegenüber. Demnach verfügt sie nach eigener Einschätzung über einen signifikanten Kapitalpuffer oberhalb der regulatorischen Mindestanforderungen. Für das Jahr 2023 rechnet das Institut demnach nach Abzug der geplanten Ausschüttung mit einer CET1-Quote von rund 14 %. Gleichwohl hält es im Geschäftsbericht fest, dass Risikofaktoren wie etwa die nach wie vor hohen globalen konjunkturellen Risiken bei ungünstigem Verlauf das Jahresergebnis beeinträchtigen können.

Zu den latenten Risiken der Commerzbank gehört auch der Streit um die von ihrer polnischen Tochter MBank ausgereichten Franken-Kredite. Die Commerzbank hat in diesem Zusammenhang 650 Mill. Euro Vorsorge getroffen. Bereits am Freitag hatte Moody’s das langfristige Einlagenrating der börsennotierten Tochter von „A3“ auf „Baa1“ mit negativem Ausblick geändert. Die Ratingagentur stufte auch das Base­line Credit Assessment (BCA) der MBank von „Baa3“ auf „Ba1“ und das Adjusted BCA von „Baa2“ auf „Baa3“ herab, während sie die kurzfristigen Einlagenratings von „P-2“ bestätigte.