Startquartal

Credit Suisse friert Milliarden­vermögen ein

Credit Suisse hat im Zusammenhang mit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine Milliardenvermögen von Kunden eingefroren. Gemäß dem am Donnerstag veröffentlichten ausführlichen Quartalsbericht beliefen sich die blockierten Vermögenswerte auf 10,4...

Credit Suisse friert Milliarden­vermögen ein

Reuters Zürich

Credit Suisse hat im Zusammenhang mit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine Milliardenvermögen von Kunden eingefroren. Gemäß dem am Donnerstag veröffentlichten ausführlichen Quartalsbericht beliefen sich die blockierten Vermögenswerte auf 10,4 Mrd. sfr. Die Schweizer Großbank hatte zwar bereits in der vergangenen Woche bei der Veröffentlichung der Eckwerte zum ersten Quartal einen Betrag von 10,4 Mrd. sfr erwähnt, nun aber klargemacht, dass diese Gelder nicht abgezogen, sondern im Zuge der Sanktionen eingefroren wurden. Der Anteil russischer Kunden an den verwalteten Vermögen im Vermögensverwaltungsgeschäft belaufe sich nun auf weniger als 4% des Gesamtbestandes.

Wertberichtigungen

Im Zeitraum Januar bis März verbuchte die Bank einen Verlust von 273 Mill. sfr. Wegen der Invasion verbuchte das Institut dabei Rückstellungen für Kreditverluste im Umfang von 58 Mill. sfr. Dem Quartalsbericht zufolge kletterten die wertberichtigten Bruttokredite in der Vermögensverwaltung seit Ende 2021 um 230 Mill. sfr. Haupttreiber seien dabei die Bereiche Luftfahrt- und Jachtfinanzierung, Lombardkredite, Exportfinanzierung und europäische Hypotheken gewesen. „Der Anstieg der gefährdeten Kredite beinhaltete negative Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukra­ine und der damit verbundenen Sanktionen“, hieß es von der Bank.

Bermuda-Fall kann teuer sein

Der Rechtsstreit auf den Bermudas könnte die Credit Suisse rund 600 Mill. Dollar kosten, geht aus dem Quartalsabschluss hervor. Bislang hatte die Bank gewarnt, dass sich die Kosten auf mehr als 500 Mill. Dollar belaufen könnten. Ende März hatte ein Gericht auf den Bermudas entschieden, dass dem ehemaligen georgischen Premierminister Bidsina Iwanischwili und seiner Familie von einer lokalen Lebensversicherungstochter der Credit Suisse Schadenersatz zustehe (vgl. BZ vom 21. April). Die Bank hat Berufung angekündigt.

Die zweitgrößte Schweizer Bank hatte in der vergangenen Woche für den Zeitraum Januar bis März einen Verlust von 273 Mill. sfr bekannt gegeben, unter anderem wegen höherer Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten. Die dafür vorgenommenen Rückstellungen wurden mit 703 Mill. sfr beziffert.

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