Sparkassen

Finanz Informatik sucht neuen Chef für IT-Outsourcer

Die Cloud-Spezialistin und Rechenzentrenbetreiberin der Finanz Informatik, die FI-TS, trennt sich überraschend von ihrem Chef Jochen Möller. Eine Nachfolge der Sparkassen-Gesellschaft steht aus.

Finanz Informatik sucht neuen Chef für IT-Outsourcer

jsc

Die IT-Outsourcing-Firma der Sparkassen, die Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS), sucht einen neuen Chef. Jochen Möller, seit Februar 2019 in der Geschäftsführung des Unternehmens, verlässt das Führungsgremium „im gegenseitigen Einvernehmen“, wie die Frankfurter Muttergesellschaft Finanz Informatik am Freitag auf Nachfrage erklärte. Eine Nachfolge stehe aus, die beiden verbleibenden Geschäftsführer Georg Büttner und Christian Thiel teilen sich laut Erklärung die Führung bis dahin. Die Gesellschaftergremien sollen nun „zeitnah“ beraten. „Über eine Entscheidung wird zu gegebener Zeit informiert.“ Zuerst hatte das Nachrichtenportal „Finanz-Szene“ über den Weggang berichtet. Über den Grund des Ausscheidens äußert sich der IT-Dienstleister der Sparkassen nicht.

Es ist nicht der erste überraschende Wechsel an der Spitze der Tochter mit Sitz in Haar nahe München: Als Möller Anfang 2021 den Vorsitz der Geschäftsführung von Walter Kirchmann übernahm, verzichtete Finanz Informatik offenbar zunächst auf eine Mitteilung und bestätigte erst auf Nachfrage den Wechsel. Kirchmann ist laut seinem Profil auf dem Karriereportal Linked­in heute als Management­berater tätig. Möller­ ist auf dem Portal noch als CEO der Gesellschaft vermerkt. Im Impressum und der Management-Übersicht zählt FI-TS nur noch die verbleibenden Manager Büttner und Thiel als Geschäfts­führer auf.

FI-TS betreibt Rechenzentren, bietet Cloud-Lösungen an und ist gerade für Landesbanken aktiv. Das Unternehmen mit seinen rund 1100 Beschäftigten erwirtschaftete im vergangenen Jahr Erträge von 377 Mill. Euro und steht damit für mehr als ein Sechstel des Umsatzes der gesamten Finanz Informatik. Der Aufsichtsrat der FI-TS, der mit Managern der Finanz Informatik besetzt ist, spricht Möller den üblichen Dank für eine engagierte Arbeit aus und hält gute Wünsche für die persönliche und berufliche Zukunft fest.

Erst Physiker, dann Manager

Möller war nach Angaben der Gesellschaft bereits seit rund zwei Jahrzehnten in leitenden Funktionen in der Finanz- und IT-Branche tätig. Ehe er zur FI-TS kam, war er für annähernd zehn Jahre bei der Commerzbank als Global Head of Infrastruc­ture aktiv und verantwortete dabei unter anderem die technische Integration der Dresdner Bank. Vor seiner Karriere in der Wirtschaft war der promovierte Fachmann in der Experimentalphysik tätig.

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