Wirecard

Grüne fordern zweiten Wirecard-Ausschuss

Nachdem der Bundesgerichtshof den Antrag auf Entstufung eines Sonderberichts zur Tätigkeit der Wirtschaftsprüfer bei Wirecard abgelehnt hat, denken die drei Parteien über eine Wiederauflage des Ausschusses nach.

Grüne fordern zweiten Wirecard-Ausschuss

sp Berlin

Nach FDP und Linken fordern nun auch die Grünen eine Neuauflage des Wirecard-Untersuchungsausschusses. „Es bleibt kein anderer Weg. Sollte es beim Beschluss des BGH bleiben, muss ein zweiter Untersuchungsausschuss das Versagen der Wirtschaftsprüfer unter die Lupe nehmen“, sagte Lisa Paus, finanzpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied und Obfrau im Wirecard-Untersuchungsausschuss am Freitag.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat Anfang August entschieden, dass der Bericht des Sonderermittlers, der für den Untersuchungsausschuss die Arbeit der Wirtschaftsprüfer im Wirecard-Skandal unter die Lupe nahm, unter Verschluss bleibt. Der Ermittlungsrichter am BGH sah keine Grundlage für den Antrag zur Veröffentlichung des Berichts, nachdem sich der Untersuchungsausschuss Ende Juni aufgelöst hatte. Der Beschluss vom 6. August, aus dem die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag als erste berichtete, sorgt vor allem bei EY für Erleichterung, deren Prüfertätigkeit im „Wambach-Bericht“ schlecht wegkommt.

„Dass der Untersuchungsausschuss jetzt nicht mehr existiert, war die formale Begründung der Richter des BGH, den Antrag auf Entstufung der EY-Dokumente abzulehnen“, stellte Paus fest. Auch Union und SPD hätten daher Mitschuld, dass der Plan von EY bei der Einstufung des Berichts als „geheim“ aufgegangen sei. „Sie haben auf ein schnelles Ende des Untersuchungsausschusses ge­drängt“, sagte Paus.