Deutsche Familienversicherung

Knoll stellt Chefrolle vor OB-Wahl

Auch wenn Stefan Knoll (64), Chef der Deutschen Familienversicherung, 2024 für das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters kandidieren will, verlängert der Konzern seinen Vertrag bis 2026.

Knoll stellt Chefrolle vor OB-Wahl

jsc

Der Chef der Deutschen Familienversicherung, Stefan Knoll, richtet sich auf eine längere Tätigkeit an der Spitze des jungen Unternehmens ein – und dämpft damit Erwartungen an seine etwaige Kandidatur für die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt. Sein Vertrag sei gerade bis zum Jahr 2026 verlängert worden, sagte der 64-jährige Manager am Mittwoch in einer Telefonkonferenz des digitalen Versicherers. Die Oberbürgermeisterwahl wird planmäßig im Jahr 2024 stattfinden. Knoll ist derzeit Schatzmeister im Kreisvorstand der Frankfurter CDU. Sollte er sich im politischen Wettbewerb durchsetzen, werde eine andere Person seine Aufgabe bei der Familienversicherung übernehmen, sagte er. Näheres stehe dazu aber bisher nicht fest.

Ehe er in den Frankfurter Römer einziehen könne, müsse er sich erst innerhalb der CDU durchsetzen und dann im Wahlkampf selbst bestehen – eine schwierige Aufgabe, wie er zu verstehen gab. „Da muss man dann mal gucken, was da im Detail läuft.“ Der Manager hatte erst vor wenigen Wochen erklärt, dass er Oberbürgermeister in der Mainmetropole werden wolle (vgl. BZ vom 25. April).

Bis 2024 „das Feld bestellt“

Ein etwaiger Wechsel in die Politik im Jahr 2024 zöge aber keineswegs ein Vakuum an der Spitze des Versicherers nach sich, wie Knoll sagte. „Bis dahin habe ich mein Feld so bestellt, dass ich gegebenenfalls, wenn mir die Frankfurterinnen und Frankfurter ihr Vertrauen geben, in dieses andere Amt wechseln kann.“ Vor 2024 komme er vermutlich nicht zur Wahl, weil der aktuelle Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) „ein bisschen dickfellig“ sei. Der Politiker steht unter Druck, da seine damalige Partnerin und spätere Frau Zübeyde Feldmann als Leiterin einer Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt womöglich zu hoch entlohnt worden war. Die Staatsanwaltschaft erhob daher Anklage wegen des Verdachts auf Vorteilsnahme gegen den Oberbürgermeister.

Knoll hatte die Deutsche Familienversicherung mit gegründet und hält heute 19,5% der Anteile. Für Mittwoch, 25. Mai, hat der Versicherer seine Hauptversammlung angesetzt.