Wüstenrot & Württembergische

Unruhe am Finanzmarkt belastet W&W

Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat zu Jahresbeginn deutlich weniger Überschuss erzielt. Bewertungseffekte schlugen heftig ins Kontor. Den Jahresausblick behalten die Ludwigsburger jedoch bei.

Unruhe am Finanzmarkt belastet W&W

fir Frankfurt

Die Finanzgruppe Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat im ersten Quartal Federn lassen müssen. Das Finanzergebnis sackte von 709,5 Mill. Euro im vergangenen Jahr auf −11,1 Mill. Euro ab und daraus resultierend der Konzernüberschuss von 104,4 Mill. auf 56,7Mill. Euro. Der Konzern aus Ludwigsburg begründete das hauptsächlich mit einem schwächeren Bewertungsergebnis nach IFRS-Rechnungslegung wegen volatiler Finanzmärkte. „Sprunghaft gestiegene Zinsen und die infolge der Kriegshandlungen in der Ukraine rückläufigen Aktienmärkte wirkten sich negativ auf die Marktwerte von Aktien, Fondsanteilen und festverzinslichen Wertpapieren aus“, teilte W&W am Freitag mit. Auch hätten Winter­stürme höhere Elementarschäden verursacht, erklärte der Konzern.

Dennoch belässt es W&W bei der Gesamtjahresprognose, der zufolge ein Konzernüberschuss von etwa 250 Mill. Euro zu erzielen sei. Zwar sei angesichts eines fragilen Umfelds infolge des Ukraine-Kriegs von mehr Unsicherheit am Markt auszugehen, doch könne dies dank guter operativer Geschäftsentwicklung sowie stabiler Aufstellung der W&W-Gruppe weggesteckt werden, erwartet das Unternehmen. Maßgabe dafür sei aber, dass keine zusätzlichen Kapitalmarktverwerfungen auftreten oder es zu Konjunktureinbrüchen und unvorhergesehenen erheblichen Schadensereignissen komme.

Das Konzerngesamtergebnis, das sich aus Konzernüberschuss und sonstigem Ergebnis zusammensetzt, rutschte weiter ins Minus: von −182,6 Mill. auf −463,6 Mill. Euro. Das sonstige Ergebnis, das nach Unternehmensangaben in Ergänzung zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung der Abbildung der erfolgsneutral erfassten Gewinne und Verluste dient, sank demnach wegen Bewertungseffekten von Anleihen infolge des Zinsanstiegs von −287 Mill. auf −520,3 Mill. Euro.

W&W
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal     
in Mill. Euro20222021
Zinsüberschuss159138
Risikovorsorge497
Provisionsüberschuss6459
Abgangsergebnis90
Verwaltungsaufwand153150
Betriebsergebnis3032
Ertragsteuern1111
Konzernergebnis1921
Aktionären zurechen­barer Konzerngewinn1820
Ergebnis je Stammaktie (Euro)0,250,27
Cost-Income-Ratio (%)*37,551,9
Ende März 2022Ende 2021
Risikoaktiva1336612817
Kernkapitalquote (%)22,222,2
Mitarbeiter (Anzahl)32093170
*) ohne Bankenabgabe und Beitrag zur Ein­lagensicherungBörsen-Zeitung
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