Gemini und Genesis

US-Börsenaufsicht verklagt Kryptofirmen

Die US-Börsenaufsicht SEC wirft den Kryptofirmen Genesis und Gemini vor, im Rahmen eines gemeinsamen Lending-Programms illegal Wertpapiere verkauft zu haben. Nun drohen ihnen hohe Zivilstrafen.

US-Börsenaufsicht verklagt Kryptofirmen

xaw Frankfurt

Die US-Börsenaufsicht SEC setzt ihr hartes Vorgehen gegen die Digital-Assets-Branche fort. So verklagte die Behörde den Krypto-Broker Genesis und die Handelsplattform Gemini wegen Verstößen gegen Investorenschutz-Auflagen im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Lending-Projekt der beiden Unternehmen. Diese hatten im Jahr 2020 eine Kooperation geschlossen und das Programm „Gemini Earn“ seit Februar 2021 auch Privatanlegern angeboten – in dessen Rahmen konnten Kunden der Kryptobörse ihre Guthaben gegen Zinsen von bis zu 8% an Genesis verleihen. Gemini nahm dabei eine Gebühr, die nach SEC-Angaben bis zu 4,29% betrug.

Laut der Börsenaufsicht hätten die Unternehmen ihr Angebot registrieren müssen – da sie dies nicht taten, hätten sie illegal Wertpapiere an hunderttausende Investoren verkauft und so Krypto-Assets im Milliardenwert eingesammelt. Die SEC strebt eine Erstattung der unrechtmäßig erlangten Einnahmen sowie Zivilstrafen an. Gemini-Mitgründer Tyler Winklevoss kündigte auf der Plattform Twitter an, sich gegen „diesen künstlich produzierten Strafzettel“ wehren zu wollen.

Der Unternehmer und sein Bruder Cameron liegen seit November mit Genesis im Clinch. Der Broker setzte damals Abhebungen aus dem „Earn“-Programm aus, nachdem er den infolge des Crashs der Kryptobörse FTX gestiegenen Auszahlungsanfragen nicht mehr nachkommen konnte. In der vergangenen Woche entließ Genesis 30% der Belegschaft, angeblich prüft das Unternehmen einen Insolvenzantrag.