Finanzaufsicht

Verwaltungsratschef der Credit Suisse unter Druck

Der Chef des Verwaltungsrats der Credit Suisse, Axel Lehmann, muss sich offenbar Fragen der Schweizer Finanzaufsicht stellen. Die Finma will mehr zum angeblichen Stopp der Mittelabflüsse im Dezember erfahren.

Verwaltungsratschef der Credit Suisse unter Druck

Reuters Zürich

Die Aussagen von Credit-Suisse-Verwaltungsratschef Axel Lehmann zu den Abflüssen von Kundengeldern haben ein Nachspiel. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma habe die Großbank in der Angelegenheit kontaktiert, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen. Sie wolle klären, was der Wissensstand von Lehmann war, als er Anfang Dezember sagte, dass die Abflüsse von verwalteten Vermögen zum Erliegen gekommen seien. Danach waren aber nochmals Milliarden von dem krisengeplagten Institut abgezogen worden.

Die Nachricht ließ den Aktienkurs von Credit Suisse am Dienstag auf ein neues Rekordttief einbrechen. Die Credit Suisse erklärte, sie kommentiere Spekulationen nicht. Auch die Finma wollte sich nicht äußern. Nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen hatte die Behörde erklärt: „Es ist klar, dass die Finma die Banken in solchen Situationen sehr genau überwacht.“

Die Verunsicherung über den Zustand der Bank hatte im Schlussquartal eine regelrechte Kundenflucht ausgelöst. Netto zogen sie von Oktober bis Dezember 110,5 Mrd. sfr von der zweitgrößten Schweizer Bank ab. Lehmann hatte Anfang Dezember in zwei Interviews gesagt, dass sich die starken Abflüsse im Oktober „völlig abgeflacht und teilweise gedreht“ hätten. Nach diesen Aussagen legte die Credit-Suisse-Aktie, die zwölf Sitzungen in Folge nachgegeben hatte, kräftig zu und beendete den Tag mit einem Plus von rund 9 %.

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