Homeoffice

Wüstenrot zieht aus Ludwigs­burg ab

Trotz des Teilumzugs nach Kornwestheim gilt das Wüstenrot-Hochhaus noch immer als Kennzeichen Ludwigsburgs. Wegen des Trends zum Homeoffice gibt W&W den Traditionsstandort nun doch ganz auf.

Wüstenrot zieht aus Ludwigs­burg ab

spe Stuttgart

Die Bausparkasse Wüstenrot kehrt ihrem Traditionsstandort Ludwigsburg den Rücken. Wie ein Sprecher bestätigte, sollen bis zum Jahr 2023 sämtliche Mitarbeiter in die neue Konzernzentrale des Finanzdienstleisters Wüstenrot & Württembergische (W&W) im benachbarten Kornwestheim ziehen. Nur kleine Unternehmensteile sollen an anderer Stelle in Ludwigsburg bleiben, wo sich der Finanzkonzern 1930 angesiedelt hatte. Bisher galt die Devise, dass zwar 1200 Beschäftigte den Stammsitz zugunsten von Kornwestheim verlassen, 800 aber in dem markanten Wüstenrot-Hochhaus verbleiben würden. Als Hauptmotiv für die geänderten Pläne gilt der Durchbruch des Homeoffice bei W&W im Zuge der Pandemie. Die Beschäftigten sollen sich am neuen Standort ihre Arbeitsplätze teilen, so dass der Konzern in den Kornwestheimer Büros wesentlich mehr Personal unterbringen kann als zunächst vorgesehen. Dabei kalkuliert W&W mit einem Verhältnis von 60:40 – will heißen, dass die Beschäftigten künftig zwei Tage pro Woche im Büro verbringen und drei im Homeoffice. W&W gibt damit ein Beispiel ab, wie Corona als Katalysator in Richtung Homeoffice gewirkt hat.

Nach der für 2022 geplanten Fertigstellung des W&W-Campus in Kornwestheim sollen dort die Beschäftigten aus Ludwigsburg und die des Versicherungsarms der W&W aus Stuttgart zusammengezogen werden. Für das Wüstenrot-Areal ist geplant, gemeinsam mit der Stadt einen Architekturwettbewerb auszuschreiben. In weiten Teilen dürfte es dabei zu einer Neubebauung kommen, auch ein Abriss des als Symbol von Ludwigsburg geltenden Hochhauses ist denkbar. Für die Stadt bedeutet der Wegzug nicht nur einen Verlust von Renommee, sondern auch von Millionen Euro an Gewerbesteuer.