Wohnimmobilien

Bei Adler stehen Liquidität und Projekt­geschäft im Fokus

Der ins Schlingern geratene Wohnimmobilienkonzern Adler Group präsentiert seinen Bericht für das erste Quartal. Im Fokus stehen Liquidität und Projektentwicklung.

Bei Adler stehen Liquidität und Projekt­geschäft im Fokus

hek

Dienstag, 31.5.:

Nach dem Rückzug des Wirtschaftsprüfers KPMG Luxembourg und dem Eingeständnis, dass die Projektentwicklungstochter Consus Real Estate ihr Eigenkapital aufgezehrt hat, präsentiert der angeschlagene Wohnimmobilienkonzern Adler Group nun seine Entwicklung im ersten Quartal 2022. Diesem Zwischenbericht haftet allerdings der Makel an, dass er Zahlen fortschreibt, denen quasi die offizielle Bestätigung fehlt. Denn der bisherige Wirtschaftsprüfer hat dem Jahresabschluss 2021 das Testat versagt. Einen neuen Prüfer braucht Adler für den Quartalsbericht noch nicht – die nächste prüferische Durchsicht steht erst im August mit dem Halbjahresreport an.

Das Basisgeschäft, also die Vermietung von Wohnungen, dürfte weitgehend unspektakulär verlaufen sein, so dass sich der Fokus auf die Themen Liquidität und Neubauprojekte richtet. Hier haben sich die Rahmenbedingungen für die gesamte Branche infolge des Zinsanstiegs und der weiteren Verknappung und rasanten Verteuerung von Baumaterial in den zurückliegenden Monaten erheblich verschlechtert. Adler Group ist da­rauf angewiesen, dass die geplanten Verkäufe tatsächlich zustande kommen, um erwartete Cash-Abflüsse zu finanzieren. Denn der Weg an den Bank- und Kapitalmarkt ist dem Unternehmen nach eigener Einschätzung aufgrund des fehlenden Testats versperrt.