Kochboxenversender

Hellofresh steht vor Einbruch des Quartalsgewinns

Der Kochboxenversender Hellofresh, einer der großen Profiteure der Pandemie, muss nun ohne Corona-Schub auskommen. Wie das gelingt, wird der Bericht über die Geschäfte im ersten Quartal 2022 zeigen.

Hellofresh steht vor Einbruch des Quartalsgewinns

hek

Donnerstag, 28.4.:

Nur wenige Unternehmen haben so stark von der Pandemie profitiert wie der Kochboxenversender Hellofresh. Entsprechend stark schlägt nun das Ende der coronabedingten Mehrnachfrage durch. Mit dem Wegfall der Beschränkungen werfen Investoren auch die Stay-at-Home-Aktien aus ihren Depots. So hat die im Dax vertretene Aktie seit ihrem Dezember-Hoch 60% verloren.

Für das erste Quartal zeichnet sich ein herber Ertragsrückgang ab. Analysten rechnen im Schnitt mit 72 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Das wäre halb so viel wie im Vorjahresquartal, als bereinigt um Sonderfaktoren 159 Mill. Euro verdient wurden. Den Umsatz schätzen die Kapitalmarktbeobachter auf 1,82 Mrd. Euro, eine beachtliche Zunahme um immerhin noch 26% zum Vorjahreszeitraum. Das läge am oberen Rand der für das Gesamtjahr avisierten Erlösausweitung um währungsbereinigt 20 bis 26%. Die adjustierte Ebitda-Marge siedelt Hellofresh, bezogen auf die Mitte der 2022er-Prognosespannen, bei 7,3 % an. 2021 wurden 8,8% erreicht, 2020 sogar 13,5%. Über das Startquartal berichtet Hellofresh am 28. April.

Das US-Analysehaus Bernstein geht davon aus, dass die operative Marge in der ersten Jahreshälfte unter hohem Druck stehen wird. Denn Hellofresh steckt viel Geld in neue Produktionskapazitäten und die Werbung neuer Kunden. Gleichzeitig sind die Restaurants wieder offen, was die Kochboxennachfrage bremst.