Lebensmittelriese

Nestlé feiert alljährliche Dividendenparty

Der Nestlé-Verwaltungsrat will knapp 7,9 Mrd. sfr ausschütten. In den USA liegen 33,5% aller Aktien des Konzerns, in Deutschland 4,9%.

Nestlé feiert alljährliche Dividendenparty

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Donnerstag, 7.4.:

Am kommenden Donnerstag, den 7. April steht den Nestlé-Aktionäre der alljährliche Dividendensegen ins Haus. Die Eigentümer des Schweizer Lebensmittelriesen werden auf ihrer erneut im virtuellen Raum stattfindenden, ordentlichen Jahresversammlung über die längst zur Tradition gewordenen Erhöhung der Ausschüttung abzustimmen haben. Der Verwaltungsrat hat 2,8 sfr pro Aktie beantragt, was eine Gesamtausschüttung von knapp 7,9 Mrd. sfr ergibt. Damit holt sich Nestlé zum ungezählten Mal den Titel als Schweizermeisterin unter den Dividendenzahlern.

In den vergangenen zehn Jahren hat der Konzern fast 73 Mrd. sfr an seine Aktionäre ausgeschüttet. 35,8% davon blieben in der Schweiz hängen. Eine erstaunlich hohe Quote, die zeigt, wie viele Aktien des in Vevey am Genfersee gelegenen Multis immer noch im Domizilland liegen. In den USA, wo Nestlé mit dem Hedgefonds-Investor Daniel Loeb („Third Point“) vor fünf Jahren einen besonders prominenten Großaktionär hinzugewonnen hatte, liegen 33,5% aller Nestlé-Aktien. Deutschland kommt mit einem Anteil von 4,9% an vierter Stelle knapp hinter Großbritannien.

Die Dividende ist freilich nur ein Teil des Paketes, mit dem der Nestlé-Verwaltungsrat seine Aktionäre beschenkt. Am 30. Dezember hat der Konzern sein zweijähriges Aktienrückkaufprogramm beendet und dabei 123 Millionen Titel im Wert von 13 Mrd. sfr zurückgekauft. Die Papiere sollen am 7. April per Aktionärsbeschluss vernichtet und der Gewinn pro Aktie entsprechend verdichtet werden. Und seit Anfang Januar läuft bereits das nächste Rückkaufprogramm. Auch dieses könnte binnen zwei Jahren im Maximum einen Wert von 20 Mrd. sfr erreichen. Über Sinn und Wirkung solcher Aktienrückkäufe lässt sich bekanntlich streiten. So dürften manche Aktionäre den Kursaufschwung der Nestlé-Valoren um fast 60% in den vergangenen fünf Jahren eher dem günstigen Börsenklima als den Shareholder-Value-Maßnahmen der Konzernführung zuschreiben.