Britische Einzelhändler

Übernahme­fieber drängt Zahlen in den Hinter­grund

Im britischen Einzelhandel folgt ein M&A-Deal dem anderen. Wenn J Sainsbury und Tesco ihre Geschäftszahlen vorlegen, dürfte es deshalb erneut darum gehen, wer übernommen werden könnte und von wem.

Übernahme­fieber drängt Zahlen in den Hinter­grund

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Mittwoch, 12.1.:

Nachdem Asda und WM Morrison Supermarkets (Morrisons) von Fi­nanzinvestoren übernommen wurden, sind die verbliebenen börsennotierten Lebensmitteleinzelhändler in Großbritannien in den Fokus ge­rückt. Am Mittwoch legt J Sainsbury (Sainsbury’s) Daten zum Weihnachtsgeschäft und zum abgelaufenen dritten Geschäftsquartal vor, gefolgt vom Branchenprimus Tesco am Donnerstag. Die Daten des Marktforschers Nielsen für die zwölf Wochen zum 26. Dezember 2021 legen nahe, dass die Nummer 1 unter den britischen Supermarktbetreibern auch zum Jahresende hin glänzte, während J Sainsbury an Schwung verlor. Doch ist es vermutlich nicht die Geschäftsentwicklung, die an diesen Tagen im Vordergrund stehen wird. Angesichts der verstärkten Übernahmetätigkeit im Einzelhandel wird über weitere mögliche Ziele spekuliert. Zuletzt wurde dem Finanzinvestor Apollo Global Ma­nagement Interesse am Kaufhausbetreiber Marks & Spencer nachgesagt. Bain Capital soll bei der Drogeriemarktkette Boots vorgefühlt haben. Bei J Sainsbury ist bereits der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky an Bord.

Tesco mit ihren 340 000 Mitarbeitern und 3 400 Niederlassungen galt lange Zeit als eine Nummer zu groß für Private Equity. Doch ein Konsortium aus mehreren Beteiligungsgesellschaften könnte so eine Akquisition durchaus stemmen. Das Unternehmen hat unter Ken Murphys Vorgänger Dave Lewis die Wende vollzogen. Tesco hat während der Pandemie den Einstieg in den Online-Lebensmittelhandel geschafft. Das Geschäft wurde vereinfacht. Weitere Teilverkäufe wären denkbar.