Aktienmarkt

Anleger halten sich zurück

Die stark steigenden Energiepreise sowie die anstehende Rede des Fed-Chefs Jerome Powell haben die Anleger am Aktienmarkt zu Zurückhaltung veranlasst.

Anleger halten sich zurück

ku Frankfurt

Mit Blick auf die anstehende Rede des amerikanischen Notenbankpräsidenten sowie auf die sich verschärfende Energiekrise haben sich die Akteure am Aktienmarkt am Donnerstag deutlich zurückgehalten. Anfängliche Gewinne des Dax ebneten sich im Tagesverlauf ein, so dass der deutsche Leit­index mit einem lediglich kleinen Plus von 0,4% bei 13272 Punkten den Handel beendete. Der Euro Stoxx 50 legte um gerade einmal 0,2% auf 3 674 Zähler zu. Zwar hat das Treffen der Notenbanker im amerikanischen Kurort Jackson Hole bereits am Donnerstag begonnen. Die mit Spannung erwartete Rede des Fed-Chairman Jerome Powell wird es jedoch erst am Freitag geben. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Zentralbanker eine härtere Bekämpfung der möglicherweise noch stärker aus dem Ruder laufenden Inflation in Aussicht stellen. Belastet haben das Kursniveau am Donnerstag auch die stark gestiegenen Energiepreise. Die anfänglichen Kursgewinne wurden von Marktteilnehmern darauf zurückgeführt, dass China neue Milliardenhilfen angekündigt hat, um die Konjunktur des Landes zu stabilisieren. Der Ifo-Geschäftsklimaindex vermochte den Markt hingegen nicht zu stützen, obwohl sich der Abwärtstrend verlangsamt hat.

Im Dax legten Munich Re um 1,5% auf 237,10 Euro zu. Zeitweilig ergab sich sogar ein Kursanstieg von fast 2%. Die Experten des Analysehauses Keefe, Bruyette & Woods äußerten sich optimistisch zu der Branche. Defensive Bilanzen stützten die Kapitalrückflüsse der Rückversicherer und gäben den Anlegern Sicherheit, bemerkten sie. Sie stufen den Titel von „Underperform“ auf „Outperform“ hoch, bei einem von 225 Euro auf 265 Euro erhöhten Kursziel. Im MDax zeigten sich die Titel des Versorgers Uniper erneut sehr schwach. Die Aktie büßte 7,1% auf 5,71 Euro ein. Anleger befürchten, dass die beschlossene staatliche Unterstützung für den Versorger angesichts der weiter steigenden Gaspreise nicht ausreichen könnte. Zudem hat die finnische Muttergesellschaft Fortum für das zweite Quartal einen hohen Verlust ausgewiesen. Fortum selbst erlitten in Helsinki einen Kursverlust von 1,8% auf 10,31 Euro.

Hellofresh gaben um 1,9% auf 26,49 Euro nach. Es steht derzeit auf der Kippe, ob die Aktie den Dax beim nächsten Überprüfungstermin am 5. September verlassen muss. Weitere Kursverluste könnten das Schicksal des Titels im Dax besiegeln.

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