Kryptowährungen

Bitcoin setzt nach Kursverfall zur Erholung an

Der Kryptomarkt startet nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen einen Erholungsversuch. Doch die Zuflüsse in Short-Produkte auf Bitcoin deuten an, dass der Bärenmarkt noch nicht vorbei ist.

Bitcoin setzt nach Kursverfall zur Erholung an

xaw Frankfurt

Unter Investoren breitet sich die Hoffnung aus, dass sich der jüngste Kursverfall am Kryptomarkt seinem Ende nähert. Im bisherigen Wochenverlauf zeigt sich die führende Cyberdevise Bitcoin robust. Nachdem sie auf der Handelsplattform Bitstamp bereits am Montag wieder über die Marke von 30000 Dollar geklettert war, notierte sie am Dienstag oberhalb der 32000 Dollar und hielt sich auch im frühen Handel am Mittwoch nahe dieses Wertes.

Laut Analysten dürften die zuletzt stark gesunkenen Kursniveaus Schnäppchenjäger angelockt haben, zumal die Lockerungen der chinesischen Corona-Gegenmaßnahmen für Erleichterung an den breiten Finanzmärkten gesorgt hätten. Unter Krypto-Befürwortern machte sogar bereits das Narrativ die Runde, das Segment sei bereit für eine Erholungsrally. Tatsächlich verzeichneten digitale Anlageprodukte laut dem Vermögensverwalter Coin­shares in der vergangenen Woche Zuflüsse im Volumen von 87 Mill. Dollar, nachdem es zuvor zu großvolumigen Abflüssen gekommen war.

Bei Bitcoin hätten sich die Zuflüsse in den vergangenen sieben Tagen auf insgesamt 69 Mill. Dollar summiert. Im Jahresverlauf seien damit 369 Mill. Dollar in die führende Cyberdevise geströmt – allerdings habe das verwaltete Gesamtvermögen aufgrund der Kursschwäche den niedrigsten Stand seit Juli 2021 erreicht. Die Zuflüsse von 1,8 Mill. Dollar in Short-Vehikel auf Bitcoin deuteten zudem darauf hin, dass der Bärenmarkt noch nicht überwunden sei.

Durch den Crash des algorithmischen Stablecoins TerraUSD (UST) war der Druck auf digitale Vermögenswerte zuletzt stark gestiegen. Der Stablecoin hatte eigentlich Wertstabilität gewährleisten sollen, Anfang Mai aber seine Bindung zum Dollar verloren. Die Organisation hinter UST musste daraufhin ihre umfangreichen Bitcoin-Reserven anzapfen, um dem eigenen System Liquidität zuzuführen und es zu stabilisieren. Zudem schwächten die Stablecoin-Turbulenzen das Vertrauen in dezentrale Anwendungen.

Zudem dürfte die restriktivere Geldpolitik der Fed Kryptowährungen nach Einschätzung von Coinshares belasten. Zuletzt habe Bitcoin eine deutlich erkennbare umgekehrte Korrelation zum Dollar aufgewiesen. „Dies macht ihn aber auch extrem empfindlich gegenüber Zinsbewegungen“, kommentiert James Butterfill, Head of Research bei Coinshares. Dennoch sollten Investoren Bitcoin aber nicht nur als Wachstumswert betrachten. Die Cyberdevise sei zugleich ein aufstrebendes Wertaufbewahrungsmittel. In einem Umfeld, in dem die Notenbanken die Inflation bekämpfen und gleichzeitig gegen Rezessionsgefahren kämpfen müssten, stelle Bitcoin durch sein vorhersehbares und begrenztes Angebot eine Absicherungsmöglichkeit dar.

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