Bei ruhigem Geschäft haben die europäischen Aktienmärkte am Montag erneut leicht zugelegt. Analysten verwiesen darauf, dass die US-Börsen aufgrund eines Feiertags geschlossen blieben, weshalb diesseits des Atlantiks Impulse gefehlt hätten. Der Dax gewann 0,3% auf 15134 Punkte und der MDax 0,7% auf 28565 Zähler. Der Euro Stoxx verbesserte sich um 0,2% auf 4 157 Punkte.

Nach den deutlichen Kursgewinnen zum Jahresbeginn stufen viele Marktteilnehmer den Dax als heiß gelaufen ein, so dass ein Kursrückschlag durchaus wahrscheinlich sei. Mit einem größeren Kurseinbruch wird aber auch nicht gerechnet. „Trotz des Rekordplus bei Aktien in den ersten zwei Handelswochen halten sich die Anleger-Vorbehalte – insbesondere im institutionellen Lager“, stellt Patrick Hussy vom Analysehaus Sentix fest. Der strategische Bias für deutsche Aktien befinde sich immer noch im Minus, und hinter dem jüngsten Bias-Anstieg steckten vor allem die Privatanleger. „Diese Datenlage ist nicht bullish“, so Hussy.

Nach Aussagen von Warburg Research dürfte der Immobilienmarkt nun langsam seine Talsohle erreicht haben. Jedenfalls erholen sich mehrere Immobilienaktien, die im Vorjahr massive Kursverluste erlitten hatten, deutlich. Vonovia legten um 3,7% auf 28,04 Euro zu. Aroundtown gewannen 5,9% auf 2,96 Euro, LEG Immobilien 6% auf 76,76 Euro und TAG Immobilien 6,3% auf 8,72 Euro.

Hypoport berichtete über einen deutlichen Rückgang im Immobilienfinanzierungsgeschäft im zweiten Halbjahr 2022, wagte aber einen vorsichtig optimistischen Ausblick für das laufende Jahr. Dies goutierten die Investoren, zumal die Aktie im vergangenen Jahr erheblich an Wert eingebüßt hatte. Hypoport gewannen 20,1% auf 140,90 Euro.

Auf Jahresfrist deutlich zugelegt haben Rüstungsaktien. Nun spekulieren Anleger, dass die Bestellungen der Bundeswehr nach dem Rücktritt von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) an Schwung gewinnen könnten. Rheinmetall stiegen um 2,8% auf 215,90 Euro, während Hensoldt um 3,1% auf 23,40 Euro zulegten.

Kontron plant für 2023 bei ihrem fortgeführten Geschäft ein Gewinnwachstum von 25%. Infolge dieser positiven Meldung kletterte die Aktie um 10,2% auf 17,99 Euro.

Hellofresh litten unter einer negativen Analystenstudie durch Exane BNP Paribas und verloren 5,6% auf 25,50 Euro.