Energiemärkte

Europäischer Gaspreis steigt weiter stark an

Die Aussetzung des Zulassungsverfahrens für die Erdgaspipeline Nord Stream 2 sorgt weiter für erhebliche Unruhe am europäischen Spotmarkt für den Energieträger.

Europäischer Gaspreis steigt weiter stark an

ku Frankfurt

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur, das Genehmigungsverfahren für die Gaspipeline Nord Stream 2 vorerst auszusetzen, hat nach wie vor tiefgreifende Auswirkungen auf den europäischen Energiemarkt. Nach einem Preissprung am Vortag legte die Notierung für Erdgas am niederländischen Knotenpunkt TTF auch am Mittwoch stark zu. Der Preis kletterte um weitere 7% auf 100, 70 Euro je Megawattstunde. In der Spitze kletterte er bis auf 101,60 Euro. Der Preis nimmt damit wieder Kurs auf sein im Oktober erreichtes Allzeithoch von rund 150 Euro, das Alarmglocken in der europäischen Politik ausgelöst hatte. Im Mai des laufenden Jahres hatte der Preis auf dem europäischen Spotmarkt für Erdgas noch bei lediglich 20 Euro je Megawattstunde gelegen.

Da Erdgas in Europa wegen der Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken inzwischen zunehmend zur Stromerzeugung eingesetzt wird, legten auch die Strompreise in Deutschland zu. Der Preis für die Megawattstunde Strom zur Lieferung im Januar und Februar kletterte über die Marke von 200 Euro auf Rekordniveau. Der bisherige Rekord aus dem vergangenen Monat hatte 139,49 Euro betragen. Der Anstieg der Strompreise ist allerdings auch auf rekordhohe Preise für CO2-Verschmutzungsrechte zurückzuführen. Am Mittwoch kletterte der europäische CO2-Future um weitere 0,5% auf 67,91 Euro je Tonne. Damit markierte er am dritten Handelstag in Folge einen Rekord.

Der Brent-Ölpreis gab hingegen mit Blick auf Sorgen wegen einer möglichen Überversorgung um 0,9% auf 81,73 Dollar je Barrel nach.