Devisenmarkt

Falkenhafter Fed-Chef hilft Dollar auf die Sprünge

Der Euro hat am Mittwoch verloren und notierte am Abend wieder bei 1,05 Dollar. Für die türkische Lira ist nach Ansicht der Commerzbank kein Boden in Sicht.

Falkenhafter Fed-Chef hilft Dollar auf die Sprünge

wbr Frankfurt

Der Euro hat am Mittwoch bis zum Abend um 0,4% auf 1,0510 Dollar nachgegeben. Unter anderem Inflationsdaten belas­teten die europäische Gemeinschaftswährung. Unterdessen schlug der Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, einen falkenhaften Ton an und versprach, dass die US-Notenbank die Zinssätze so hoch wie nötig und auch über einen neutralen Zins hinaus anheben werde. Die Äußerungen halfen dem Dollar nach einem schwachen Dienstag auf die Sprünge. „Glaubt man Powell, muss man annehmen, dass die Fed auch bei realwirtschaftlichen Bremsspuren weitermacht“, kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank. Aus seiner Sicht ist die „Dollar-Stärke bereits ziemlich ausgelutscht, der Euro ist hingegen derzeit so billig, dass ihm scheinbare Kleinigkeiten schon sichtbar helfen.“

Unter Druck stand auch das britische Pfund, das seine kräftigen Vortagesgewinne zum Dollar fast komplett abgab und 0,7% einbüßte. Nach zuletzt positiven Arbeitsmarktzahlen belasteten am Mittwoch Inflationsdaten. Das Pfund Sterling no­tierte am Abend bei 1,2407 Dollar.

Die türkische Währung verlor 0,5% und handelte zu 15,97 Lira pro Dollar. Aus Sicht der Commerzbank gibt es keine Grenze nach unten. Solange die türkische Notenbank die Teuerung laufen lasse, werde sich die Inflation weiter beschleunigen. Im April waren die Verbraucherpreise in der Türkei im Vergleich zum Vorjahr um knapp 70% gestiegen. Dies ist der stärkste Anstieg der Preise seit Februar 2002.