Bundeshaushalt

Finanzagentur hält an Emissions­planung fest

Trotz zusätzlicher Herausforderungen für den Bundeshaushalt hält die Finanzagentur an ihrer Emissionsplanung für das zweite Quartal fest. Wie im Dezember angekündigt wird sie 106,5 Mrd. Euro aufnehmen.

Finanzagentur hält an Emissions­planung fest

ck Frankfurt

Trotz der zusätzlichen Herausforderungen für den Bundeshaushalt, die sich etwa durch den Ukraine-Krieg ergeben, hält die Finanzagentur des Bundes an ihrer Emissionsplanung für das zweite Quartal fest. Demnach wird der Bund in den kommenden drei Monaten wie bei der Vorstellung der Jahresvorausschau im Dezember angekündigt, im zweiten Quartal über Anleihen und Geldmarktinstrumente insgesamt 106,5 Mrd. Euro aufnehmen.

Seit Jahresbeginn hätten sich für den Finanzierungsbedarf des Bundes durch das geplante 100 Mrd. Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr und den Nachtragshaushalt für 2022, dessen Höhe noch nicht öffentlich bekannt sei, Veränderungen ergeben, erklärte Tammo Diemer, Geschäftsführer der Finanzagentur, in einem Pressegespräch am Mittwoch. Die Mittelaufnahme erfolge jedoch erst, wenn die konkrete Planung vorliege, sowie im Jahr des Mittelabrufs. Zudem stünden flexible Instrumente für die Abdeckung zu­sätzlichen Bedarfs zur Verfügung. Dazu zählten die Emissionen per Syndikat, deren Volumina nicht vorab feststünden, der Verkauf aus Eigenbeständen und Repo-Transaktionen, bei denen Wertpapiere aus dem Eigenbestand gegen Cash verliehen würden. Daher bestehe kein Anpassungsbedarf für die Emissionsplanung des zweiten Quartals, der Bedarf könne mit der bestehenden Planung abgedeckt werden. Zudem sei die Finanzagentur mit Überschüssen in das Jahr gestartet, da 2021 mehr aufgenommen worden sei als benötigt. Diemer zufolge beläuft sich der Überschuss auf rund 60 Mrd. Euro.

Sobald ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf konkret feststeht, kann er laut Diemer in die Emissionspla­nungen für das dritte beziehungsweise das vierte Quartal einfließen. Derzeit ist für das Gesamtjahr eine Mittelaufnahme in Höhe von 409,2 Mrd. Euro geplant.

Von den für das zweite Quartal geplanten Emissionen entfallen 52,5 Mrd. Euro auf Kapitalmarktinstrumente (Laufzeiten ab zwei Jahre) und 54 Mrd. Euro auf Geldmarktinstrumente. Die erste neue Anleihe wird ein 15-jähriger Titel am 27. April sein. Es folgen am 17. Mai eine zweijährige Schatzanweisung und am 28. Juni eine fünfjährige Bundesobligation.

Emissionsplanung des Bundes
in Mrd. Euro
1. Quartal2. Quartal3. Quartal4. Quartal2022
112,2106,5106,584,0409,2
Quelle: Finanzagentur Börsen-Zeitung