Finanzmärkte

Gelassene Reaktion auf US-Daten

Der Euro-Dollar-Kurs und die Aktienmärkte zeigen sich vom überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht – der den Weg frei für eine restriktivere Geldpolitik macht – kaum beeindruckt.

Gelassene Reaktion auf US-Daten

ck Frankfurt

Insgesamt gelassen haben die Finanzmärkte auf den überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht reagiert. So stieg der Euro, der in der Früh noch bis 1,0073 Dollar nachgegeben hatte, am Nachmittag bis auf ein Hoch von 1,0191 Dollar und wurde am frühen Abend mit einem Plus von 0,3% bei 1,0184 Dollar gehandelt. Die laufende Verzinsung stieg allerdings bis auf 1,355% und lag zuletzt fünf Stellen über Vortagsniveau bei 1,34%. Im Juni sind in den USA per saldo 372000 neue Stellen geschaffen worden, während der Konsens laut Reuters von 268000 ausgegangen war.

„75 Basispunkte im Juli“

„Von den Arbeitsmärkten in den USA gingen im Juni keine Signale aus, die auf eine großflächige Rezession hinweisen könnten“, so die DWS. Mit 372000 neu geschaffenen Stellen habe sich der US-Arbeitsmarkt erneut als bemerkenswert solide erwiesen. Die Einstellungen seien auf breiter Basis erfolgt, was auf eine anhaltend robuste Nachfrage nach Arbeitskräften hindeute. Das Lohnwachstum habe aufgrund der soliden Nachfrage mit 5,1% im Jahresvergleich leicht über den Erwartungen gelegen. „Da die Inflation im Juni voraussichtlich nicht wesentlich niedriger ausfallen wird, dürfte dieser Bericht den Weg für eine weitere Anhebung um 75 Basispunkte im Juli ebnen“, so der Assetmanager.

Auch die Aktienmärkte zeigten sich von dem Bericht kaum beeindruckt. Der Dax gab vorübergehend leicht nach, zog dann jedoch wieder an und schloss mit einem Plus von 1,3% bei 13015 Punkten. TAG Im­mobilien sackten bis auf 9,45 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Januar 2015 ab, ehe sie mit einer Einbuße von 6,1% bei 10,18 Euro schlossen. Das Unternehmen kündigte eine Kapitalerhöhung über Bezugsrechte an, mit der die Übernahme der polnischen Immobiliengesellschaft Robyg zum Teil refinanziert werden soll. Die Gesellschaft erwartet einen Bruttoerlös aus der Transaktion von 200 Mill. Euro.

Die seit Mitte Juni stark gestiegene Aktie der Südzucker, die am Donnerstag Quartalszahlen vorgelegt hatte, büßte 7,9% auf 13,96 Euro ein. Für Druck sorgten negative Analystenkommentare. So stufte Warburg Research die Aktie mit einem von 13,90 auf 12,70 Euro gesenkten Kursziel von „Hold“ auf „Sell“ zurück. Das Research-Haus befürchtet, dass die gestiegenen Zuckerpreise nicht ausreichen könnten, steigende Gaskosten zu kompensieren. Alster Research stufte die Aktie mit einem bestätigten Kursziel von 16 Euro von „Buy“ auf „Hold“ zurück. Südzucker sei stark in das Geschäftsjahr gestartet mit Umsatzwachstum auf breiter Basis und einer robusten Expansion der operativen Marge. Jedoch erwartet das Research-Haus, dass positive Hedging-Effekte bei der Tochter Cropenergies auslaufen werden. Zudem sei wahrscheinlich, dass steigende Input-Kosten die Profitabilität in den Zucker- und Spezialproduktesparten beeinträchtigen.