Zentralbanken als Treiber

Gold-Nachfrage erholt sich kräftig

Die globale Goldnachfrage hat zwischen Juli und September stark angezogen. Insbesondere die Zentralbanken wurden dabei mit Rekordkäufen zum Treiber.

Gold-Nachfrage erholt sich kräftig

xaw Frankfurt

Die globale Goldnachfrage hat sich im dritten Quartal kräftig erholt. Laut der Lobbyorganisation World Gold Council kletterte sie, den Over-the-Counter-Handel (OTC) ausgenommen, gegenüber dem Vorjahr um 28% auf 1181 Tonnen. In der Summe der ersten neun Monate 2022 fiel sie damit um 18% höher aus als zwischen Januar und September 2021. Getrieben wurde sie von einer anziehenden Konsumnachfrage und Zentralbankkäufen.

Insbesondere Letztere überraschten positiv. So kauften die Notenbanken ein vierteljährliches Rekordvolumen von nahezu 400 Tonnen Gold zu, ein Zuwachs von mehr als 300% gegenüber dem Vorjahr. Ein bedeutender Teil der Aktivität sei auf wenige Schwellenländer entfallen. Die Zentralbank der Türkei, deren Landeswährung zum Dollar im laufenden Jahr 40% abgewertet hat, blieb der größte Käufer. Sie baute ihre Goldreserven um 31 auf 489 Tonnen aus.

Auch die Schmucknachfrage erreichte mit einem Plus von 10% auf 523 Tonnen trotz des eingetrübten globalen Konjunkturbildes wieder die vor der Corona-Pandemie markierten Niveaus. Insbesondere eine anziehende ökonomische Aktivität in Indien wurde dabei zum Treiber, während sich die Nachfrage in China aufgrund von Covid-Restriktionen gebremster entwickelte.

Dagegen brach die Investmentnachfrage um 47% ein. Eine steigende Nachfrage nach Barren und Münzen reichte dabei nicht aus, um die Flucht der Investoren aus Gold-ETFs aufzufangen. Die börsengehandelten Vehikel mussten Abflüsse im Volumen von 227 Tonnen verkraften.

„Die Käufe der Zentralbanken und der Privatanleger dürften stark bleiben, was bei anhaltender Stärke des Dollar mögliche Rückgänge bei den OTC- und ETF-Investitionen ausgleichen könnte“, prognostiziert Louise Street, Marktanalystin beim World Gold Council.

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