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Ifo-Index setzt Dax zu

Der schlechter als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex hat den Dax am Montag ins Minus gedrückt. Enttäuscht waren die Anleger auch von der geplatzten Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia. Hier könnte das letzte Wort jedoch noch nicht gesprochen sein.

Ifo-Index setzt Dax zu

ku Frankfurt

Ein schwächer als erwartet ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex hat sich am Montag als eine Belastung für den europäischen Aktienmarkt erwiesen. Der Dax gab um 0,3% auf 15619 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 um 0,2% auf 4100 Zähler. Erstmals seit Januar gab der wichtigste deutsche Frühindikator nach, und zwar von 101,7 Punkten im Juni auf aktuell 100,8 Zähler. Gemäß der Konsensschätzung hatten Ökonomen mit einem weiteren Anstieg auf 102,1 gerechnet. Ifo-Präsident Clemens Fuest verwies zur Erläuterung auf wieder steigende Infektionszahlen sowie auf Lieferengpässe bei Vorprodukten. Im frühen Handel am US-Aktienmarkt gab es zwar neue Rekordstände des Dow Jones und des S&P500, die allerdings nur ganz knapp über den bisherigen Hochs lagen. Die Indizes konnten ihre Gewinne zudem nicht verteidigen.

Die gescheiterte Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia sorgte für Schwäche der Aktie des größten deutschen Wohnimmobilienkonzerns. Die Aktie beendete den Handel mit einem Minus von 2,5% auf 56,20 Euro. Beide Konzerne ließen durchblicken, dass sie an einem zweiten Anlauf für eine Fusion interessiert sind. Vonovia benötigt dafür aber die Zustimmung des Vorstands der Deutschen Wohnen sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), um mit einem neuen Angebot nicht zwölf Monate warten zu müssen. Deutsche Wohnen zeigten sich am Montag allerdings angesichts des nach wie vor vorhandenen Interesses von Vonovia fest. Der Kurs legte um 1,2% auf 51,72 Euro zu. Das ursprüngliche Angebot hatte bei 52 Euro je Aktie gelegen, für eine neue Offerte muss Vonovia möglicherweise das Angebot erhöhen.

Zu den Gewinnern gehörten Aktien aus dem europäischen Metallsektor. Sie erholen sich von dem Zwischentief von vor sieben Tagen, als die Kurse aufgrund neuer Corona-Ängste deutlich nachgegeben hatten. Salzgitter befestigten sich um 6,2% auf 30,28 Euro, sie kletterten zeitweise auf das höchste Niveau seit 2019. Die Aktie des Kupferkonzerns Aurubis legten um 3% auf 86,54 Euro zu, sie nähert sich ihren Rekordhoch. Thyssenkrupp befestigten sich um 3,7% auf 8,50 Euro. Zuletzt hatten sich Goldman Sachs und Jefferies positiv zu den Aussichten für die Unternehmen der Stahlbranche ge­äußert.

Zu den Gewinnern gehörte die Billig-Airline Ryanair. Die Aktie verteuerte sich um 3,3% auf 16,31 Euro. Die Fluggesellschaft weist zwar auch für ihr erstes Quartal per Ende Juni einen Verlust aus, der mit 273 Mill. Euro sogar eineinhalbmal so hoch ausfiel wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Unternehmenschef Mi­chael O’Leary rechnet aber mit deutlich steigenden Passagierzahlen im Sommergeschäft.

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