Die Erwartung der Marktteilnehmer, dass die Europäische Union doch noch harte Sanktionen gegen Energieimporte aus Russland verhängen könnte, hat am Donnerstag den Ölpreis angetrieben. Brent Crude legte um 2,1% auf 109,08 Dollar je Barrel zu. Die US-Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 2,4% auf 104,57 Dollar. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters arbeitet die EU-Kommission daran, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen, die auch Rohölimporte betreffen könnten. Die Kommission beabsichtige, russisches Öl durch Lieferungen aus anderen Teilen der Welt zu ersetzen, heißt es. Sollte es zu einem rasch umzusetzenden Boykott kommen, könnten die Folgen für den Ölpreis allerdings schwerwiegend sein. So warnte Natasha Kaneva, Head of Global Commodities Strategy bei J.P. Morgan, im Falle eines vollständigen Embargos könnte der Ölpreis bis auf 185 Dollar klettern, da in diesem Fall dem Markt mehr als 4 Mill. Barrel pro Tag (bpd) entzogen würden. Die wichtigsten russischen Kunden China und Indien könnten derart hohe Mengen kurzfristig nicht übernehmen.