Rohstoffe

Ölpreis gibt kräftig nach

Mit einem kräftigen Preisrückgang reagierte der Ölmarkt auf die Nachricht, dass es in der chinesischen Metropole Schanghai einen Lockdown geben soll.

Ölpreis gibt kräftig nach

ku Frankfurt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Montag um 6,6% auf 112,70 Dollar je Barrel eingebrochen. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 6,9% auf 106 Dollar. Am Markt wurde auf neue Lockdown-Maß­nahmen in China verwiesen. So soll es einen Lockdown in zwei Stufen in der chinesischen Finanzmetropole Schanghai mit ihren 26 Millionen Einwohnern geben. In der vergangenen Woche hatte es noch so ausgesehen, als würde die chinesische Regierung ihren Kurs der Bekämpfung der Pandemie abmildern. Nun jedoch soll es einen Lockdown für neun Tage geben. Am Ölmarkt wird befürchtet, dass sich die Maßnahmen negativ auf die chinesische Konjunktur und damit auf den weltweiten Energieverbrauch auswirken können. So betonen die Analysten der schwedischen SEB Bank, dass sie davon ausgehen, dass der Ölverbrauch in China im April um 800000 Barrel pro Tag (bpd) unter dem normalen Niveau liegen wird.

In der vergangenen Woche war der Ölpreis auf Wochenbasis noch das erste Mal in drei Wochen gestiegen, was unter anderem darauf zurückgeführt wurde, dass die jemenitischen Huthi-Rebellen einen erfolgreichen Angriff auf die saudi-arabische Ölinfrastruktur durchführten.

Nach Einschätzung von Marktteilnehmern drückten den Preis auch Medienberichte vom Freitag, gemäß denen die US-Regierung eine weitere Freigabe von Rohöl aus der strategischen Reserve der USA plant, wobei diese größer ausfallen soll als die zuletzt freigegebenen 30 Mill. Barrel. Einige Analysten gehen davon aus, dass der Ölpreis spätestens am Donnerstag wieder steigt, wenn die Vertreter der Länder des Kartells Opec plus voraussichtlich beschließen werden, die Gesamtförderung wie jeden Monat lediglich um 400000 bpd anzuheben. Die neuen Lockdown-Maßnahmen in China setzten auch dem Kupferpreis zu. In London verbilligte sich das Metall um 0,4% auf 10225 Dollar je Tonne. Die Nickelnotierung gab an der London Metal Exchange um 8% auf 34040 Dollar nach. Der Rückgang fiel damit kleiner aus als mit 15% gemäß den neuen Regeln der Börse maximal möglich. Händler verwiesen auf Unsicherheit am Markt hinsichtlich der Short-Positionen der chinesischen Tsingshan Holding, die sich aufgrund ihrer umfangreichen Short-Positionen am Nickelmarkt hohen Nachschusspflichten gegenübergesehen hatte.