Märkte am Mittag

Dax mit gebremster Talfahrt am Mittag

Der Dax hat seine Talfahrt am Mittwoch mittags nur gebremst fortgesetzt. Der deutsche Leitindex liegt zur Zeit nur leicht im Minus.

Dax mit gebremster Talfahrt am Mittag

Der Dax hat am Mittwoch seine jüngste Talfahrt gebremst fortgesetzt. Der deutsche Leitindex gab um 0,2% auf 15 231,18 Punkte im frühen Handel nach. Am Montag und Dienstag hatte das Börsenbarometer bereits knapp 2% eingebüßt. Zur Mittagszeit notierte der deutsche Leitindex dann ebenfalls mit einem Minus von 0,2% bei 15.220 Zählern.

Der MDax der mittelgroßen Werte bewegte sich bei 25.650 Zählern kaum vom Fleck. Es war ein Minus zu dieser Zeit von 0,1%. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 verharrte nahezu bei 4.134b Punkten. Das war ein Plus von 0,1%.

Von der Seite der Konjunkturdaten kamen aus Deutschland neue Signale. Eine hohe Sparneigung drückt derzeit die Stimmung der Verbraucher in Deutschland auf den tiefsten Stand seit April. Die GfK- Konsumforscher sagen für Oktober einen Rückgang ihres Barometers um 0,9 auf minus 26,5 Punkte voraus. "Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf Null gesunken sein", sagte GfK-Fachmann Rolf Bürkl am Mittwoch. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf minus 26 Zähler gerechnet. Aktuell blicken die Menschen zwar einen Tick weniger pessimistisch auf die Konjunktur sowie ihre eigenen Finanzen. Auch die Bereitschaft für größere Käufe stieg ein wenig. "Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung lässt das Konsumklima allerdings erneut sinken." Die Sparneigung kletterte den Angaben zufolge sogar auf den höchsten Stand seit April 2011. Grund dafür "sind eine anhaltend hohe Inflationsrate aufgrund stark steigender Lebensmittel- und Energiepreise", erläuterte Bürkl. "Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten."

Beruhigende Signale kamen von den asiatischen Aktienmärkten. So profitierten die chinesischen Börsen von robusten Wirtschaftsdaten. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf die Gewinne in der Industrie. Dabei habe es im August im Jahresvergleich eine deutliche Verbesserung gegeben.

Restriktive Geldpolitik

Generell leiden die Börsen aktuell unter der Aussicht auf eine weiterhin recht restriktive Geldpolitik. Die großen Notenbanken steuern zwar auf den Zinsgipfel zu, schließen aber weitere Zinsanhebungen nicht aus. Zudem vertreten viele Notenbanker die Auffassung, dass die Leitzinsen zwecks Inflationsbekämpfung lange auf erhöhtem Niveau gehalten werden müssen. Hohen Zinsen erhöhen die Attraktivität von Anleihen im Vergleich zu Aktien.

Auch ein möglicher Regierungsstillstand macht die Anleger Sorgen. Sollten sich das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus und der von den Demokraten geführte Senat nicht einigen, droht dieses Szenario zum vierten Mal innerhalb eines Jahrzehnts. Nervös machte die Anleger auch, dass die Ratingagentur Moody's einen erneuten Haushaltsstreit als negativ für die Bonität des Landes ansieht.

Als Bremsklotz für den Aktienmarkt machten Börsianer auch Chinas Wirtschaftsflaute samt drohender Immobilienkrise aus. In den Fokus rückte erneut der unter einer milliardenschweren Schuldenlast ächzende chinesische Immobilienkonzern Evergrande. Die Aktien rutschten um acht Prozent ab, nachdem die Tochterfirma Hengda Real Estate eine am Vortag fällige Anleihe in Höhe von umgerechnet knapp 520 Millionen Euro nicht bedient hatte.

Amazon schwächer

Bei den Einzelwerten sprangen von Immunovant um 97% auf 39,96 Dollar nach oben, nachdem die Firma frühe Studienfortschritte bei einem Antikörpermedikament zum Einsatz bei Autoimmunerkrankungen gemeldet hatte. Abschläge von bis zu 2,3 Prozent verzeichneten hingegen die Tech-Werte Apple, Meta Platforms, die Google-Mutter Alphabet und Microsoft.

Aktien von Amazon rutschten um gut 4% ab, nachdem in den USA am Dienstag eine lang erwartete Kartellklage der US-Behörden eingereicht wurde. Darin wird dem Online-Händler vorgeworfen, den Verbrauchern durch höhere Preise zu schaden.